Die mailändische Profilerin Ricarda Antonini kehrt nach ihrer Scheidung und einem Burnout zusammen mit ihrer 13jährigen Tochter Mia an den Gardasee zurück. Dort will sie zur Ruhe kommen. Als ein Serienmörder die Region heimsucht, wird sie durch ihren Bruder, Kommissar in Brescia, in die Ermittlungen hineingezogen. Ricarda erkennt Parallelen zu ihrem letzten Fall und steht vor der Frage, ob dies Zufall ist.
Sibilla Bellini startet ihre neue Gardasee-Krimiserie mit dem Band "Süßer Tod am Lago di Garda". Ihre Hauptcharaktere Ricarda Antonini kommt hier sehr glaubhaft herüber. Sie hat ihre Vergangenheit, die sie momentan bewältigen muß, jedoch nimmt dies nicht zu viel Raum in der Handlung ein und ist für die Story wichtig. Dies wird immer wieder deutlich, wenn eine weitere Leiche aufgefunden wird. In diesen Momenten wird Ricarda von ihrer Vergangenheit eingeholt und sie gibt alles, um die Morde aufzuklären. Als Leser verfolgt man die Spuren gemeinsam mit ihr, wird immer wieder falsch geleitet und fängt mit seinen Überlegungen von vorn an. Verdächtige gibt es hier mehr als genug. Sibilla Bellini streut immer wieder Kapitel ein, die aus der Sicht der Opfer geschrieben sind, was die Grausamkeiten der Taten noch deutlicher macht. Aber es gibt auch Rückblicke in die Kindheit und Jugend des Täters, diese geben Einblick in seine Welt. Dies alles sorgt für Gänsehaut. Sibilla Bellini schreibt sehr angenehm leicht, vermittelt dabei ein Gespür für die Charaktere und ihre Beweggründe und beschreibt die Region auf wunderbare Weise. Hier bekommt man alles, was man sich wünschen kann: sympathische Charaktere, eine angenehme Spannung und eine traumhafte Kulisse. Über die Ankündigung der Fortsetzung habe ich mich jedenfalls sehr gefreut!