Inhalt: Um einer Zwangsehe zu entgehen, entscheidet sich die junge Meilin sich als Junge verkleidet der Armee anzuschließen. Hier erlebt sie zum ersten Mal die Freiheiten, die sie als Frau nie hatte. Bald entwickelt sie Gefühle für Prinz Liu, der sie persönlich trainiert und bei dem es ihr immer schwerer fällt nicht nur ihr wahres Geschlecht, sondern auch ihre Magie zu verbergen. Denn diese Magie und der Drachengeist, der sie ihr verleiht, werden in ihrem Königreich mit dem Tod bestraft.
Meinung: Ein wundervoller Reihenauftakt, der einerseits an Mulan erinnert, anderseits aber vieles anders macht.
Im Mittelpunkt steht Meilin, sie sich im Laufes Buches stark verändert. Am Anfang will sie einfach nur überleben und frei sein. Gerade Freiheiten hat sie als Mädchen nicht, da sie erst ihrem Vater und danach ihrem Ehemann gehören wird. Und auch sonst haben Frauen im Königreich Anlai einen schlechten Stand und sind weniger wert als ihre männlichen Mitbürger.
Nach und nach wird Meilin immer ehrgeiziger, stärker und selbstbewusster. Dies liegt allerdings nicht nur an der Akzeptanz ihrer Kameraden gegenüber dem Soldaten, als den sie sich ausgibt, sondern ebenfalls an dem Drachengeist, dessen Stimme nur sie wahrnehmen kann, seit sie das Amulett ihrer verstorbenen Mutter angelegt hat. Dieser verleiht ihr Macht und Magie, manipuliert sie aber auch.
Allerdings ist sie nicht die einzige Besitzerin eines magischen Siegels und so taucht bald eine gefährliche neue Figur, mit einer sehr tragischen Geschichte, in dem Buch auf, über die ich hier allerdings nicht zu viel verraten möchte.
Liu ist als jüngster Sohn des Kriegsführers der Prinz der Armee und fällt von Anfang an durch Güte, Mitgefühl und Pflichtbewusstsein auf. Er ist fair und wirkt anziehend auf Meilin und ich mochte seine besonnene Art ebenfalls gerne.
Es gibt jedoch noch einen weiteren Prinzen, dem Meilin im Laufe des Buches begegnet und der, obwohl er eitel, launisch und undurchsichtig ist, ebenfalls eine gewisse Anziehung auf die junge Frau ausübt.
Die Geschichte ist voller Wendungen und gut gemacht. Es gibt viele Kämpfe und Kriegsschauplätze. Allerdings auch Intrigen und große Gefühle.
Oftmals will Meilin einfach nur dazugehören und als das anerkannt werden, das sie ist. In einer von Männern dominierten Welt ist dies aber alles andere als einfach und so habe ich das ganze Buch über mit ihr mitgefiebert. Und ich freue mich bereits jetzt auf den zweiten und abschließenden Band dieser tollen Reihe, die nicht für Mulan-Fans lesenswert ist.
Fazit: Ein spannendes Buch und eine tolle Neuinterpretation einer bekannten Legende.