Dieser Krimi ist nun der 12. für die beiden Ermittlerinnen Oda Wagner und Christine Cordes, die sich zu Beginn der Reihe so überhaupt nicht verstanden haben. Nun sind die Ecken und Kanten abgeschliffen, so dass die deutlich ältere Oda so etwas wie eine Freundin für Christine ist, die in wenigen Wochen ihr erstes Kind erwartet, deswegen nur Innendienst machen darf und demnächst in Mutterschutz geht. Wieder mit dabei ist der nassforsche, aber spätpubertäre Kollege Lürssen, der als Karenzersatzkraft für Christiane in das Team aufgenommen worden ist. Nun ja, Teamplayer ist er keiner, wie wir aus dem vorherigen Band wissen. Seine sexistischen Sprüche und frechen Bemerkungen begleiten uns auch diesmal.
Ach, ja - was ist eigentlich passiert? Eine junge Prostituierte ist ermordet worden und recht bald gerät Christines Mann in den Fokus der Ermittlungen. Er schwört zwar Stein und Bein, ihre Dienste nicht in Anspruch genommen zu haben, ist aber durch ein Bauvorhaben mit der Schwester der Toten in Kontakt. Die wiederum gibt bei den Befragungen nur das zu, was man ihr auch wirklich beweisen kann.
Als sich dann ein anderen Verdacht erhärtet, bricht Christines Welt zusammen.
Meine Meinung:
Christiane Franke hat mit diesem Krimi einen komplexen Fall geschaffen, der einige falsche Spuren legt und sowohl Ermittler als auch uns Leser ein wenig an der Nase herumführt. Dazu kommt, dass sich die Wege einzelner Personen immer kreuzen, die heimliche Verbindungen erahnen lassen. Geschickt gemacht!
Christine Cordes ist, nun wenige Wochen vor der Entbindung, ziemlich dünnhäutig und zweifelt an sich. Doch nach der unangenehmen Wahrheit, fasst sie wieder Mut und Oda unterstützt hier kräftig. Der Kollege Lürssen ist ein echter Arxxx, bespitzelt alle, führt Excel-Listen, ja regelrechte Dossiers, über die Arbeitszeiten und das nicht nur bei den Teammitgliedern, sondern auch beim Chef. Gut, der verschwindet relativ häufig, ist aber telefonisch erreichbar. Ob wir demnächst erfahren, was er der Anlass dafür ist?
Lürssen jedenfalls ist, wie man beim Militär sagt, ein echten Kameradenschwein. Er will die Leitung der Kriminalabteilung übernehmen und die Frauen hinauswerfen. Gut, da werden vielleicht ein paar ander noch mitreden. Seine sexistischen Bemerkungen sind wirklich jenseits des guten Geschmacks. Kann man den nicht bei einem Einsatz erschießen (friendy fire, also eine Kugel aus den eigenen Reihen, bietet sich durchaus an) oder wenigstens von einer Frauengang ordentlich verdreschen lassen? Ich würde mithelfen, ihm eins (oder zwei) auf seine private parts zu geben. Sorry, aber der Typ ist echt daneben.
Fazit:
Gerne gebe ich diesem komplexen Fall, der durch unerwartete Wendungen letztlich eine überraschende Auslösung bietet, 5 Sterne.