Das Buch beginnt damit, dass Hazel als dreizehntes Kind in eine Familie reingeboren wird, die nicht viel hat und daher nicht wissen, wie sie dieses weitere Kind auch noch ernähren sollen. So wächst sie zwar bei Ihren Eltern auf, erfährt aber nicht viel Liebe von Ihnen und wird hingegen sogar gegenüber ihren Geschwistern benachteiligt. Sie ist das unerwünschte Kind. Doch "Der Endgültige" ist ihr Patekonkel, er ist in dieser Welt eine Gottheit und sie wurde ihm versprochen. So hofft Hazel Tag für Tag darauf, dass er sie zu sich holt, was eines Tages auch geschieht. Hazel erhält als Geschenk von ihm eine Gabe, die ihr hilft Leute zu heilen, die erkrankt sind und wird daraufhin zur Heilerin.
Der Schreibstil der Autorin hat mir gut gefallen. Sie benutzt viele Metaphern, die einem alles bildlich vor Augen führen und wodurch man sich die Märchenwelt sehr gut vorstellen kann. Die Geschichte selbst geht langsam voran, was ich wiederum als sehr passend empfunden habe. Es gab keinen Zeitpunkt, an dem ich mich gelangweilt habe, im Gegenteil konnte ich mich dadurch nur noch mehr in die hier geschaffene Märchenwelt und in die Hauptprotagonistin Hazel reinfühlen. Wir verfolgen Hazel, wie sie aufwächst und wie sie schließlich zur Heilerin wird. Dadurch kann man sich sehr gut in sie hineinversetzen und ihre Gefühle nachvollziehen. Durch die schwere Kindheit von Hazel durchzieht das Buch eine düstere Stimmung, die in ihrer Zeit als Heilerin fortgeführt wird.
Besonders gut fand ich, wie die einzelnen Krankheiten, die in diesem Buch vorkommen, und ihre Heilung durch Hazel beschrieben wurden. Man bekommt auch viel von ihrer Ausbildung mit, die sie eigenständig mithilfe von Büchern bekommt.
Die Charaktere wurden von der Autorin alle gut aufgebaut. Hazel mochte ich wirklich sehr gerne. Trotz ihrer Vergangenheit ist sie eine selbstbewusste starke Frau geworden, die für sich einsteht, aber gleichzeitig auch sehr loyal ist. Ihre Beziehung zu "Dem Endgültigen" ist wirklich interessant. Auch die Nebencharaktere wurden gut gestaltet, sodass man bei allen einen guten Einblick in den Charakter bekommt. Am liebsten mochte ich Prinz Leopold. Von ihm hätte ich gerne noch mehr gehört. Alle Charaktere machen eine tolle Entwicklung durch.
Ich kann vor allem die Hörbuchversion von diesem Buch wirklich empfehlen. Rebecca Veil liest hier und schafft es mit ihrer ruhigen Stimme die Geschichte und Emotionen gut rüberzubringen. Wer gerne Märchenretellings liest und es auch gerne etwas düsterer mag, für den ist das Buch genau das Richtige!