Eckard Wulfmeyer:
Als mein Hund in mein Leben trat, erwachten Träume, Abenteuerlust und die Sehnsucht nach Nähe und Freundschaft. Ich folgte instinktiv dem, was ich von meinen Großeltern und Eltern kannte: Hunde, die frei waren, weil sie verlässlich waren. Sie verließen das Grundstück nicht ohne Erlaubnis, kamen, wenn man sie rief, und waren Begleiter voller Freude. Ich lernte damals wie ein Hund selbst: durch Beobachten, durch Abschauen, durch das Vertrauen in die Erfahrung der Erfahrenen.
Aus diesem Weg ist über viele Jahre der Pfoten-Pfad entstanden. Ein Konzept, das nicht auf Training, Wiederholungen oder Konditionierung setzt, sondern auf Beziehung. Statt den Hund in den Mittelpunkt zu stellen, richte ich den Blick auf den Menschen. Denn der Hund kann es, er hat nur Gründe, dem Menschen nicht zu folgen. Wer Ursachen versteht, löst auch die Symptome.
Immer mehr Menschen glauben, sie könnten Zuverlässigkeit durch ständiges Üben erzwingen. Doch Vertrauen und Respekt lassen sich nicht dressieren. Man kann Verhalten endlos wiederholen, aber daraus entsteht keine Treue. Ein dressierter Affe spult Programme ab, Liebe zeigt er nicht. Genau darin liegt der Unterschied. Deshalb wirst du in meinen Büchern keine Trainingspläne und keine Checklisten finden. Stattdessen lade ich dazu ein, sich selbst zu hinterfragen: Bin ich authentisch oder spiele ich nur eine Rolle? Denke ich zu sehr über meinen Hund nach, oder lebe ich wirklich mit ihm?
Seit über zwanzig Jahren begleite ich Menschen als Mentalcoach in ihrer Beziehung zu Hunden. Und immer wieder sehe ich: Es scheitert nicht am Hund, sondern am Menschen. Wer den Blickwinkel verändert, verändert die ganze Beziehung. Das Gesetz der Resonanz gilt auch hier: Jede Veränderung an dir wirkt sich auf deinen Hund aus.
Dieses Buch will keine Anleitung sein, sondern ein Impuls. Es will dich einladen, weniger darüber nachzudenken, wann du was mit deinem Hund tun musst, und mehr darüber, was ihr gemeinsam erleben wollt. Denn dein Hund ist längst bereit, das Leben mit dir zu genießen. Die eigentliche Frage lautet: Bist du es auch?