In der zweiten Auflage hat der Autor die Gegenüberstellung der chinesischen und der westlichen Rationalität sowie die Konsequenzen für die internationalen Beziehungen vertieft. Darüber hinaus wurde mit Verweis auf Philosophie, Geschichte, Wissenschaft und Technik dargelegt, warum Deutschland weiterhin eine Sonderrolle in China einnimmt. Erweitert wurden auch die Abschnitte zum industriellen und wissenschaftlichen Aufschwung Chinas und zur Neuen Seidenstraße.
Der "Wiederaufstieg" Chinas ist das dominierende geopolitische Ereignis seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion und der deutschen Wiedervereinigung im Jahre 1990. Wir befinden uns seit Ende der 2010er Jahre in einer Phase offener politischer, wirtschaftlicher und militärischer Rivalität, in der die beiden Supermächte USA und China versuchen, ihre Einflusszonen zu stabilisieren und auszuweiten. Deutschland, und damit die EU, befindet sich im Spannungsfeld zwischen wirtschaftlicher Abhängigkeit von China und sicherheitspolitischen Bedenken. In Verbindung mit hausgemachten Problemen steht nichts weniger als Deutschlands Wirtschafts- und damit Gesellschaftsmodell in Frage. Im Westen ist heute kaum noch bekannt, was in China gedacht und getan wird. Das Buch hat sich zum Ziel gesetzt, bei allen Unterschieden auch Positives sichtbar zu machen, das heißt Gemeinsamkeiten herauszuarbeiten. Es versteht sich als Vademecum zu chinesischen Besonderheiten - ein Wegweiser, der den Leser befähigen soll, Schnittmengen wie auch mögliche Konfliktlinien zwischen Deutschland und China in einer zunehmend unübersichtlich anmutenden Welt klarer zu erkennen.
Inhaltsverzeichnis
1 Anstelle eines Vorwortes: China nach vier Jahren pandemiebedingter Abwesenheit
2 Das Chinabild der Deutschen
3 Der wirtschaftliche Wiederaufstieg
4 Führung in China
5 Wettbewerb der Systeme?
6 Brücken
7 Chinas Gesellschaft: Ein Gegenentwurf zum Westen?
8 Ausblick