Die Herzogin Anna Amalia Bibliothek in Weimar (nicht zu verwechseln mit der Herzog August Bibliothek in Wolfenbüttel) ist nach dem Großbrand von 2004 im Blickpunkt der Öffentlichkeit, wie nur selten eine Bibliothek. Nach nur drei Jahren wird das historische Gebäude im Oktober nun wieder der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Auch aus diesem Anlaß erschien jetzt in der bekannten und beliebten Verlagsreihe "Insel-Bücherei" als Nr. 1293 ein Novum :
Die Literaturwissenschaftlerin Dr. Annette Seemann hat in angemessener Form die Geschichte dieser alten und zugleich jungen Bibliothek in Weimar dargestellt. Die 125 Druckseiten lesen sich dabei flüssig und recht spannend. Dabei tauchen bekannte und heute weniger bekannte Namen auf. So erfährt der Leser, daß auch Goethe diese Bibliothek leitete. Selbst sein Schwager, Christian August Vulpius, hat im Dienst dieser Einrichtung gestanden, wie auch Friedrich Wilhelm Riemer. Dann kommen Namen wie Reinhold Köhler, der den "klassischen" Bibliothekarstod starb, Paul von Bojanowski, dessen Tochter Eleonore auch selbst Autorin in Weimar war. Nicht zu vergessen der aus Pommern stammende Werner Deetjen und der aus Österreich gekommene Schriftsteller und Bibliothekar Robert Hohlbaum. Damit ist aber die Reihe der Bibliothekariate keineswegs erschöpft ...
Wiedergaben und etliche farbige Abbildungen ergänzen die Darstellung von Annette Seemann bzw. lockern diese Geschichte in willkommener Weise auf.
Ein knapper, vielleicht etwas zu knapper, Anmerkungsteil am Schluß von IB 1293 bildet den Abschluß der zeitgemäßen Darstellung. - Der Name
"Insel-Verlag" bzw. "Insel-Bücherei",
die längst zum Sammelobjekt geworden ist, steht für die drucktechnische und buchkünstlerische Qualität des schönen Bändchens ...