Diplomarbeit aus dem Jahr 2001 im Fachbereich Soziale Arbeit / Sozialarbeit, Note: sehr gut, Frankfurt University of Applied Sciences, ehem. Fachhochschule Frankfurt am Main (Fachbereich Sozialarbeit), Sprache: Deutsch, Abstract: Obwohl das Anti-Aggressivitä ts-Training (AAT) inzwischen auf eine fast zwanzigjä hrige Entwicklung zurü ckblicken kann, so gilt es in der fachö ffentlichen Diskussion doch noch immer als relativ neuer Ansatz. Dass neue Ansä tze und Methoden schnell polarisieren, sie also sowohl Prediger, Befü rworter und unkritische Anhä nger als auch Skeptiker, Kritiker und Ablehner hervorbringen, ist nichts Neues und trifft fü r das AAT mindestens in dem Maß e zu, wie es auch bei vielen anderen Bindestrich-Methoden zu beobachten war und ist.
Auch sorgen neue (und wie beim AAT) manchmal spektakulä r daherkommende und (zum Teil leider auch popularistisch) in Szene gesetzte Methoden, Hintergrü nde und Inhalte ebenso schnell fü r Irritationen und Unverstä ndnis oder gar Unmut unter den sozial- und erziehungswissenschaftlichen Fachtraditionalisten wie sie andererseits, von vielen Theoretikern wie Praktikern mit Erwartungen und Kö nigswegphantasien ü berhä uft, ü berhö ht und ü berfordert werden.
Doch sind es nicht genau diese Ansä tze und Methoden, die heute in einer krisen-, gewalt- und mangel-"gebeutelten" Schule von Nö ten sind, in einer Zeit, in der Lehrer nicht selten mit dem Rü cken an der Wand stehen und Schü ler (vornehmlich mä nnliche) bereit sind, in Streetgang-Manier, mit dem Kopf durch selbige zu marschieren?
Dieses Buch geht der Frage nach, ob die fachtheoretischen Hintergrü nde, die methodischen Elemente und praktischen Erfahrungen dieser, ursprü nglich fü r den Jugendstrafvollzug entwickelten Prä ventionsmethode, fü r eine gewaltprä ventive Arbeit mit Kindern und Jugendlichen genutzt und auf die Bedingungen und Probleme von Schule heruntergebrochen werden kö nnen. Kann das "Hamelner AAT-Modell" fü r eine gewaltprä ventive Arbeit mit Kindern und Jugendlichen genutzt und auf die aktuellen Bedingungen und Probleme von Schulen herunter gebrochen werden? Kann dieser Prä ventionsansatz Impulse fü r ein neues Lernen, fü r eine sichere und attraktivere Schule geben und kann er zur Fö rderung von solidarischem Verhalten, von Fü rsorge und Empathie und zur Reduzierung von Gewalt beitragen?