Bachelorarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Soziologie - Wirtschaft und Industrie, Note: 1, 7, Rheinisch-Westfä lische Technische Hochschule Aachen, Sprache: Deutsch, Abstract: Am 24. Oktober, dem schwarzen Donnerstag , kam es zur Panik. (Kindleberger 1973: 121). Eine Erklä rung dafü r lieferte Kindleberger nicht. Auch kein anderer Wirtschaftshistoriker sieht und erlä utert die akteurtheoretischen Hintergrü nde solcher sozialen Phä nomene, die durchaus auch Einfluss auf den Gang der Wirtschaft und der Politik haben. Vor allem stehen bei einer wirtschaftlichen Krise natü rlich die volkswirtschaftlichen und vor allem die makroö konomischen Theorien im Vordergrund. Doch kö nnen sie auch soziale Phä nomene wie eine Panik erklä ren? Kö nnen volkswirtschaftliche Theorien die Handlungswahlen von Politikern begreifbar machen?
Nach einigen Semestern des Studiums der Wirtschafts- und Sozialgeschichte kollidierten diese Erklä rungen oftmals mit der Lehre der Soziologie. Wie die Hintergrü nde zu betrachten waren, fand leider keinen Eingang in die Erklä rung historischer Tatbestä nde. Soziales Handeln wurde nie thematisiert. Um so trauriger, wo doch die Soziologie Lö sungsansä tze anbietet und den Blickwinkel auf Tatbestä nde richtet, die fü r die Ex-Post-Darstellung eines Sachverhalts bedeutsam sein kö nnen, die in der Volkswirtschaftslehre jedoch vollkommen vernachlä ssigt werden.
Die vorliegende Arbeit stellt also den Versuch dar, eine Brü cke zwischen den beiden Wissenschaften zu schlagen und versucht die Erklä rung der Wirtschaftsgeschichte durch einen akteurtheoretischen Blickwinkel verstä ndlicher zu machen. Der historisch zu erklä rende Tatbestand ist die Weltwirtschaftskrise von 1929, die sich bis in die Zeit der NS-Diktatur zieht und auch wesentlich zum Aufstieg der selbigen beigetragen hat.
Die Weltwirtschaftskrise wird von vielen Historikern als die Zä sur des 20. Jahrhunderts gehandelt. Die Folgen fü r die Weltgeschichte, aber vor allem fü r die deutsche Geschichtsschreibung, sind ü beraus bedeutsam. Wurde die Weltwirtschaftskrise in Deutschland erst etwas spä ter als in anderen Lä ndern so verheerend wahrgenommen, so waren die Folgen umso fataler. Darü ber hinaus besitzt eine Arbeit ü ber die Weltwirtschaftskrise in ihren Anfä ngen und Ausprä gungen einen enormen aktuellen Bezug. In den tä glichen Nachrichten ü ber die Wirtschaft vergeht kaum ein Tag, an dem nicht ü ber sinkende Aktienkurse berichtet wird. Die Bö rsen verzeichnen Kurseinbrü che, der Ö lpreis schlä gt sich in dem Konsumverhalten der Bevö lkerung nieder, Ö konome warnen vor Inflation und Anleger haben Angst vor einer Stagflation. Der Leitzins wurde von der EZB erhö ht, um die Inflation zu bremsen.