Bekanntlich bin ich ja ein eingeschworener Fan der beiden Meisterautoren. Dementsprechend kann ich es immer kaum erwarten, bis das nächste Werk der beiden veröffentlicht wird. So auch hier. Nach dem fulminanten Ende des letzten Romans war ich sehr neugierig ob und wie es mit Special Agent Pendergast weitergehend wird. Um es gleich vorweg zu sagen, mich hat Darkness richtig enttäuscht. Anscheinend haben Lincoln/Child keine guten Händchen für maritime Thriller, siehe auch deren Buch Iceship . Darkness fehlt es an allem, was die anderen Pendergast-Romane ausgemacht hat, es scheint sogar so, als wenn irgendein Ghostwriter diese vielschichtige Figur entliehen und ein Buch auf der Basis einer kurzen Charakter- und Personenbeschreibung der Originalautoren geschrieben hätte. Der Roman bringt die Figur Pendergast nicht nur nicht in seiner Entwicklung weiter, er bringt sie dem Leser auch nicht näher und erscheint von der ersten bis zur letzten Seite gnadenlos zweidimensional. Das selbe gilt für sein Mündel Constance Green. Schade, hier haben die beiden Autoren einen ganzen Roman vertan, um diese beiden Hauptfiguren in ihrem Universum nach vorne zu bringen. Auch sonst ist diese Geschichte ungewöhnlich blass und unspannend. Gut, der Leser erfährt einiges über das Leben an Bord eines Luxusliners und dessen Technik, aber jeder Fan, der die im Klappentext stehenden einleitenden Worte gelesen hat und sich deshalb die Hoffnung gemacht hat, einen Thiller wie Das Relikt vor sich zu haben voller Spannung in die Geschichte gestürzt hat wird nach 499 Seiten enttäuscht das Buch aus der Hand legen und sich fragen, wo den das Besondere geblieben ist, das man mittlerweile von Lincoln/Child-Romanen gewöhnt ist. Schade. Mir bleibt wieder mal nichts anderes übrig als auf den nächsten Band zu warten...