Ostfriesenblut

Kommissarin Ann-Kathrin Klaasen findet eine Leiche vor ihrer Haustür. Die Tote ist keines natürlichen Todes gestorben. Was steckt dahinter, dass Regina Orth vor dem Haus der Kommissarin abgelegt wurde? Was Ann-Kathrin Klaasen noch nicht weiß: Der Täter möchte, dass sie seine Motivation nachvollziehen kann, deshalb hat er sie ausgesucht. Und bald gibt es ein weiteres Opfer Das Buch ist der zweite Band mit der nordfriesischen Ermittlerin, von der erst kürzlich ein Bericht in der Zeitung erschienen ist, dass sie sich besonders gut in die Täter hineindenken und deshalb besonders effektiv kriminelle Taten enttarnen kann. Im Hintergrund wird einiges von der privaten Geschichte der Ermittlerin erzählt. Welche Bedeutung dies noch haben wird, zeigt sich erst im Verlauf des Geschehens. Das Motiv des Täters zeigt sich nach und nach, die Geschichte dazu hat mich nachdenklich hinterlassen. Dennoch überwiegt der humorvolle Ton der Erzählung. Sehr gut gefallen hat mir hier die Nordsee als interessante Kulisse für die Ermittlungen. Die Nordsee-Krimis von Klaus-Peter Wolf sind inzwischen Kult, und ich bin schon gespannt auf die weiteren Bände. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe 4 von 5 Sternen.

Vor Ann Kathrin Klaasens Haustür wird eine Leiche abgelegt. Die anfängliche Vermutung eines Scherzes, erweist sich als Irrtum. Der Täter tritt mit der Hauptkommissarin über deren PC in Verbindung und es tauchen noch mehr Opfer auf. Der Schreibstil ist umgangssprachlich. Die Lokalitäten werden gut beschrieben. Man bekommt eine gute Vorstellung von der Örtlichkeit, auch wenn man, so wie ich, Ostfriesland noch gar nicht kennt. Die Charakterisierung der Ermittler wird folgend aus "Ostfriesenkiller" weitergeführt. Der Täter und die Opfer und deren Angehörige bleiben dagegen eher blass. Der Kriminalfall behandelt das Thema "Schwarze Pädagogik". Ich finde das Problem sehr interessant, da ich bis dahin noch gar nichts davon gehört habe. Leider wurde hier viel Potential verschenkt. Ein feinsinnigeres Eingehen in die traumatischen Erfahrungen der Opfer - nicht nur des Täters - würde den Krimi aufwerten. Einen großen Teil des Romans nimmt die Beziehung von Ann Kathrin Klaasen mit ihrem Kollegen Frank Weller ein. Aber auch Probleme mit Ehemann und Sohn werden ausreichend dargestellt. Ich bin schon dafür, dass in einem Krimi auch das Privatleben eins Ermittlers einfließen soll, aber doch bitte nicht Vordergründig. An erster Stelle sollte es immer noch um den Kriminalfall gehen und einen Fall zu "Schwarzer Pädagogik" habe ich bisher bei noch keinem Schriftsteller gelesen.