Wie weit würdest du gehen, um in deinem Lieblingsspiel endlich einen Level weiter zu kommen? Diese Frage stellt sich bei Ursula Posnankzi in ihrem packenden Jugendthriller 'Erebos'. Ganz spielerisch nähert sich ihre überzeugende Story der immer wieder aktuellen Diskussion um Macht und Wirkung der Spiele an und beschreibt ganz authentisch den manchmal nur schmalen Grad zwischen echter Leidenschaft und krank machender Sucht unter jugendlichen Gamern. Natürlich erinnert das Spiel 'Erebos' dabei erst einmal an das Online-Game 'World of Warcraft', das weltweit noch immer Millionen von Jugendlichen im Bann hält. Doch Posnankzis Story geht noch einen entscheidenden Schritt darüber hinaus, denn immer weiter greift das Spiel in den Alltag der Jugendlichen ein und beeinflusst zunehmend deren Leben. Dabei schafft es Poznanzki jedoch, die Gefahren und Abhängigkeiten bei Computerspielen einzufangen, ohne plump pädagogisch zu wirken. Erebos hat alles, was einen guten Jugendthriller ausmacht: eine gut inszenierte Story, sympathische Figuren, ein geheimnisvolles Online-Spiel und einen gut überlegten Plot, der selbst ein wenig ins Fantastische abdriftet. Das Ganze wird mitreißend erzählt vom Schauspieler Jens Wawrczeck, der allen Figuren mit viel Engagement ihr eigenes Leben einhaucht. Sehr empfehlenswert - nicht nur für jugendliche Online-Gamer.