Kalt wie Eis geht es diesem Thriller von Linda Castillo zu, man könnte schwören, dass man den Schnee unter den Füßen knirschen hört. Die verschneite Kleinstadt Painters Mill, an der Grenze von Ohio zu Pennsylvania gelegen, dient als schneedurchstöberter Schauplatz für einen spannenden Krimi, der durch seine Atmosphäre und seine sympathische Protagonistin zu überzeugen vermag. Was das Buch von anderen unterscheidet, ist die Einbeziehung der Amisch-Gemeinde in Painters Mill mit ihren Sitten und Bräuchen - das erinnert etwas an den alten Harrison-Ford-Film Der einzige Zeuge . "Die Zahlen der Toten" ist der erste in einer Reihe um Polizeichefin Kate Burkholder, die jetzt schon vier Titel umfasst. Erst langsam, dann rasant führt uns Linda Castillo in die Geschichte ein. Denn erst passiert praktisch gar nichts, die Protagonisten werden ausführlich vorgestellt, die Landschaft und das Wetter geschildert und gegen Mitte Buch tauchen dann die Toten auf. Aber trotz der minimalen Länge am Anfang hat mich die Geschichte zum Schluss so gepackt, dass ich mich nicht mehr vom Buch lösen konnte. Ich musste einfach wissen, ob es der Dreckskerl doch noch schafft unser aller Heldin Kate Burkhalter vollends zu demütigen oder gar zu ermorden. Wahnsinnig spannend, bietet Einblicke in einer faszinierenden Welt! Insgesamt ein kurzweiliger, lesenwerter Krimi für spannende Lesestunden. Wunderbarer Auftakt der Reihe!
Der Stil von Linda Castillo ist sehr brutal und detailliert, so dass ich das Buch teilweise weglegen und mir anderen Lesestoff suchen musste. Andererseits hat sie einen so fesselnden und direkten Ausdruck, dass ich unbedingt weiterlesen wollte.
Die Charaktere kannte ich ja nun bereits, trotzdem war es spannend noch mehr Hintergründe zu erfahren um das Verhalten noch besser verstehen zu können. Aber auch wenn ich mit diesem Teil angefangen hätte, wären Kate und ihrem Team meine Sympathie sicher gewesen. So herzlich und pflichtbewusst wie sich die Ermittler in dem Buch geben, muss man sie einfach gern haben und mit ihnen fühlen.
Das Cover ist wieder sehr gut getroffen. Die Geschichte spielt im Winter mit viel Schnee - also die perfekte Lektüre um sie genau jetzt zu lesen und genau das spiegelt das Cover wieder.
Fazit:
Ein gelungener erster Teil, der gelesen werden sollte! Ich empfehle "Die Zahlen der Toten" an Leser, die gerne spannende Thriller mögen und auch vor detailreichen, brutalen Szenen nicht zurückschrecken.