Inhalt
Die 18-jährige Saba lebt mit ihrem Zwillingsbruder Lugh, der kleinen Schwester Emmi und ihrem Vater völlig zurückgezogen in Silverlake. Das Land ist ausgedörrt, das Leben hart. Zurückgelassener Schrott aus einer anderen Zeit und eine nahegelegene Müllkippe bieten ihnen den einzigen Luxus. Bis auf einen mehrere Tagesmärsche entfernt lebenden Nachbarn gibt es keinen Menschen weit und breit. Sabas Vater ist ein Träumer, liest in den Sternen und beschwört mit seltsamen Ritualen den Himmel um Regen, der jedoch nie kommt. Die Anspannung unter den vieren wächst. Saba gibt Emmi die Schuld am Tod der Mutter, da diese bei der Geburt der jüngeren Schwester starb. Ihren Zwillingsbruder Lugh hingegen verehrt sie, liebt ihn geradezu abgöttisch. Nichts von dem was er tut stellt sie in Frage. Sie verschwindet völlig in seinem Glanz. Vater und Sohn geraten sich in die Haare, weil Lugh nicht mehr bereit ist dieses langweilige Leben zu führen, fort will. Ein roter Staubsturm führt plötzlich vier Männer zu der Familie. Lughs Geburtsmal gibt ihnen die Gewissheit: Er wurde in einer Vollmondnacht im Mittsommer geboren. Ohne große Erklärung entführen sie Lugh und töten den Vater.
Jetzt beginnt die eigentliche Story. Saba schwört den geliebten Bruder zu befreien. Stand sie bisher im Schatten des glorreichen Bruders, muss sie jetzt ihr Leben selbst in die Hand nehmen. Dabei ist ihr die verhasste Schwester nur ein Klotz am Bein. Die beiden sind sich Spinnefeind und können doch nicht ohne einander sein, denn sie haben ein gemeinsames Ziel: Ihren geliebten Bruder zu retten. Auf ihrer Suche nach Lugh entdeckt Saba ihre eigenen Fähigkeiten. Und sie lernt die grausame Welt kennen, vor der ihr Vater sie alle zu schützen versucht hat. Auf ihrer zu erfüllenden Mission lernt sie unbarmherzige, menschenverachtende Dinge kennen, aber sie trifft auch auf Freunde, die ihr bedingungslos folgen. Und sie lernt Jack kennen, zu dem sie sich hingezogen fühlt auch wenn sie ihm eigentlich nicht trauen dürfte.
Kritik:
Das Buch ist in der Gegenwartsform geschrieben. Man hat also das Gefühl direkt im Geschehen zu sein. Die Sätze wirken oftmals abgehackt, minimalistisch. Aber es passt zu der schwierigen Persönlichkeit der Protagonistin Saba. Dabei erstaunt es, dass diese ziemlich negativ dargestellt wird. Obwohl sie genügend Potential hat, andere mitzureißen und bereit ist, außergewöhnliches zu leisten ist sie selbstsüchtig, egozentrisch und lässt keine Gelegenheit aus, ihre Schwester Emmi loszuwerden, wünscht ihr sogar den Tod.
Ich stand dem so viel gelobten Buch zunächst skeptisch gegenüber. Die Story benötigt eine ziemliche Anlaufzeit um in Gang zu kommen, doch dann packt sie einen und lässt nicht mehr los.
Das Ende hingegen fällt ein wenig zu kitschig aus. Man könnte meinen alles wäre nun in bester OrdnungDoch was ist mit Jack? Und das macht dann nun doch wieder neugierig auf die Fortsetzung. Denn das Martyrium scheint noch nicht ausgestanden zu sein. Band 2. ist daher ein Muss!