Stefan Wolle schreibt anschaulich von den überzogenen Versuchen, den besten und modernsten Sozialismus der Welt zu errichten. Überhaupt ist er ein brillanter Erzähler. Das Buch über den Aufbruch nach Utopia ist geschickt komponiert, weder langatmig oder gar dröge. Auch wenn kein grundsätzlich neues Bild der DDR-Gesellschaft gezeichnet wird, gehört die erfrischende Synthese von Herrschafts-, Gesellschafts-, Wirtschafts- und Kulturgeschichte zu den unverzichtbaren Büchern zum Thema. Niels Beintker, Deutschlandfunk / »Andruck« Stefan Wolle lässt jene Zeit vor den Augen des erstaunten Lesers lebendig werden, die Ära zwischen Aufbruch und Erstarrung mit ihren verwirrenden, bisweilen bizarren Erscheinungen; der Autor mischt Sittenbild und Analyse, den Blick von unten mit dem von oben; er sieht auf die Strukturen der Macht, doch auch in die Wohnzimmer und die Einkaufstaschen der Bürger. (...) Ein glänzendes Beispiel für erzählende Geschichtsschreibung. Uwe Stolzmann, Deutschlandradio Kultur (Radiofeuilleton) Mit vielfältigen Facetten beschreibt Wolle das Alltagsleben in der DDR, bleibt aber gleichzeitig Historiker, indem er alles, was er schildert, belegt. Das Buch ist ein Zwitter: Alltag und politische Herrschaft, eigenes Leben und historische Analyse, politische Theorie und Beschreibung der Kultur, der Widerspruch zwischen Erleben und sozialgeschichtlicher Konstruktion sind vermischt. Ein schönes Geschenk für jeden, der die DDR der Sechzigerjahre mit wachem Verstand erlebt hat. Jens Reich, Berliner Morgenpost