Der Band liefert einen fundierten und praxisnahen Leitfaden für eine differenzierte Diagnosestellung von Rechenstörungen.
Ungefähr 6% aller Kinder leiden an einer Rechenstörung (Dyskalkulie). In den letzten Jahren wurde eine Vielzahl von Verfahren zur psychologischen Diagnostik veröffentlicht, die erstmals - getrennt nach Individual- und Gruppentests - systematisch gegenübergestellt werden. In der Praxis hat sich ein mehrstufiger diagnostischer Prozess bewährt, der in diesem Band anhand von Fallbeispielen ausführlich erläutert wird. Im Rahmen der Diagnosestellung kommt neben der Erfassung der Rechenleistung vor allem der Abklärung neuropsychologischer Basisfunktionen und psychosozialer Folgen eine große Bedeutung zu.
Der Band gibt zunächst eine Übersicht über die Entwicklung der Zahlenverarbeitung und der Rechenfertigkeiten. Die Verbreitung, Ursachen und Subtypen der Dyskalkulie werden beschrieben. Aktuelle Rechentests (Individual- und Gruppentests) werden vorgestellt und kritisch bewertet. Davon ausgehend werden die verschiedenen Ebenen des diagnostischen Vorgehens erläutert. Diese Ebenen umfassen neben Anamnese und Basisdiagnostik von Rechenstörungen auch Schritte zur Abklärung von Komorbiditäten. Zwei ausführliche Fallbeispiele veranschaulichen den mehrstufigen diagnostischen Prozess. Der Band liefert damit einen fundierten und praxisnahen Leitfaden für eine differenzierte Diagnosestellung von Rechenstörungen.
Inhaltsverzeichnis
1;Vorwort der Herausgeber;7 2;Inhaltsverzeichnis;9 3;1 Einführung;13 3.1;1.1 Erscheinungsformen;13 3.2;1.2 Klassifikation und Diagnosekriterien;16 4;2 Theorien und Modelle der Zahlenverarbeitung und Rechenfertigkeiten;19 4.1;2.1 Zahlenverarbeitung durch semantische Transkodierung;19 4.2;2.2 Zahlenverarbeitung als semantische und asemantische Transkodierung;22 4.3;2.3 Zahlenverarbeitungsmodule nach Dehaene;23 4.4;2.4 Befunde zur Organisation von Rechenprozessen;26 4.5;2.5 Lokalisation von an Rechen- und Zahlenverarbeitungsprozessen beteiligten Hirnarealen;28 4.6;2.6 Schlussfolgerungen;34 5;3 Entwicklung mathematischer Kompetenzen;36 5.1;3.1 Gleich-Ungleich-Relationen;36 5.2;3.2 Kleiner-Größer-Relationen bzw. Rangordnungen;37 5.3;3.3 Rechenfähigkeiten bei Babys und Kindern;38 6;4 Ursachen, Verlauf und Komorbiditäten;45 6.1;4.1 Epidemiologie;45 6.2;4.2 Komorbiditäten;49 6.3;4.3 Fazit aus der Epidemiologie und den Komorbiditäten;53 6.4;4.4 Subtypenbildung;55 7;5 Rechentests und ihre Anwendungen;58 7.1;5.1 Schulleistungstests;59 7.2;5.2 Dyskalkulietests;64 7.3;5.3 Zusammenfassende Beurteilung;91 8;6 Diagnostik von Rechenstörungen in der Praxis;94 8.1;6.1 Diagnostischer Prozess;96 8.2;6.2 Erste Ebene: Anamnese und Exploration;97 8.3;6.3 Zweite Ebene: Basisdiagnostik;102 8.4;6.4 Dritte Ebene: Differenzialdiagnostik;105 8.5;6.5 Fehleranalyse;110 8.6;6.6 Vierte Ebene: Das Abschlussgespräch;110 9;7 Fallbeispiele;112 9.1;7.1 Fallbeispiel 1: Melanie;112 9.2;7.2 Fallbeispiel 2: Mark;132 10;Literatur;158 11;Anhang;175 11.1;Explorationsleitfaden für Elterngespräche;177 11.2;Mögliche Rechenfehler: Eltern-Checkliste;183 11.3;Mögliche Rechenfehler: Lehrer-Checkliste;185 11.4;Abkürzungsverzeichnis der Testverfahren;187