Sinn oder Nichtsinn, das ist hier nicht die Frage. Sollen wir Shakespeares Hamlet in die Melancholie oder in Updikes hollywoodgetränkter Liebesgeschichte folgen? Eine hübsche Spielerrei. Schauspielern wird bei Proben empfohlen, sich vorzustellen, woher sie kommen, ob es draußen regnet, schneit, die Sonne scheint. Nichts anderes schafft John Updike mit diesem Roman. Er erfindet Dänemarks Hof eine Vergangenheit, die etwas von Shakespeare Stück abweicht. Die Königin ist nicht gar so verlottert dargestellt, sondern besitzt gute Gründe, warum sie sich auf Claudius einläßt. Hamlet erscheint auf einmal nicht mehr als der Entdecker geheimer Machenschaften am Hof, sondern als verzogener spätpubertärer Sohn, der der Mutter den Verrat nicht verzeiht und sich zur Aufklärung des Mordes berufen fühlt. Etwas für Hamlet-Liebhaber, die mit dem Aha-Erlebnis, so hätte es gewesen sein können, in die nächste Inszenierung geschickt werden.