Astrid Fritz siedelt ihre Geschichte von der scharfsinnigen Beginenschwester Serafina Stadlerin im Freiburg des Jahres 1415 an. Dabei lässt sie nicht nur erneut ihre sympathische Heldin, die eine verruchte Vergangenheit hat, ermitteln. Sie gibt auch viele Eindrücke in das Leben in einer spätmittelalterlichen Stadt. So erzählt vom Orden der Beginen, die sich keinem Kloster unterstellen, sondern ein eheloses Leben in einer Gemeinschaft verbringen wollten und die von der Kirche teilweise als Ketzer betitelt und verfolgt wurden. Noch schlechter ging es jedoch den Juden in der damaligen Zeit, die oft das Doppelte an Gebühren zahlen mussten und immer wieder als Sündenböcke für irgend ein Unheil herhalten mussten. Aber auch um alltägliche Dinge wie die Hygiene war es nicht immer gut bestellt, so dass sich z.B. die Wohlhabenden lieber in Sänften durch die Stadt tragen ließen, statt ihre Schühchen mit dem Straßendreck zu beschmutzen. Mit ihrer Heldin Serafina Stadlerin hat Fritz eine ebenso sympathische wie eigenwillige Figur geschaffen, die schon in "Aschenkreuz" mit ihren klugen Ermittlungen glänzen konnte. Insgesamt ein spannender und informativer Ausflug ins Freiburg des Spätmittelalters, wo - nahezu einmalig in der damaligen Zeit - nicht der 1386 fast vollständig ausgelöschte Adel, sondern die Zünfte das Sagen hatten.