Über den Einfluss der Experten auf die Sicherung des Eigentums im östlichen Europa.
Im vorliegenden Band werden die Geschichte juristischer, administrativer, technischer und künstlerischer Professionen in Deutschland, Ostmitteleuropa und Russland, Westeuropa und den USA vom 19. Jahrhundert bis heute verglichen. Der Titel »Professionen, Eigentum und Staat« zeigt an, was die hier versammelten Untersuchungen über Professionen in verschiedenen Ländern und Großregionen zusammenhält: Es geht um das Zusammenspiel dreier zentraler Dimensionen der Modernisierung, nämlich 1) der beruflichen und fachlichen Spezialisierung in der Welt des Wissens und der Ausdrucksformen (Professionalisierung), 2) der Durchsetzung der Eigentumsordnung in der Landwirtschaft, Industrie und Kultur (Propertisierung) und 3) der Etablierung des territorialen Nationalstaats als politisch, sozial, kulturell, wirtschaftlich und rechtlich begründete souveräne Organisation (Nationalisierung).
Es soll gezeigt werden, wie diese in der Forschung oft isoliert behandelten Prozesse in verschiedenen Kontexten und Konstellationen ineinandergreifen; wo und wann sie sich wechselseitig verstärken oder behindern; und welche Formen von Beruflichkeit und Profession daraus resultieren.
Inhaltsverzeichnis
Malgorzata Materniak-Pawlowska: Die polnische Anwaltschaft in der ZwischenkriegszeitRafael Mrowczynski: Rechtsberater in staatssozialistischen und post-sozialistischen Gesellschaften.Manuel Schramm: Katastervermessung in Deutschland und den USA im 20. JahrhundertCornel Micu: The Professionalization of Romanian Agriculture between 1919 and 1989Augusta Dimou: The Professionalization of the Publishers` Trade in Interwar YugoslaviaDorothea Trebesius: Berufsorganisationen von Komponisten und das geistige Eigentum in Frankreich und der DDRJuliane Scholz: Zur Sozial- und Kulturgeschichte des Drehbuchautors in Osteuropa