Daniel ist eine der bekanntesten Gestalten der Bibel, ein unerschütterlicher Glaubensheld, der sich an heidnischen Königshöfen trotz aller Anfechtung treu zu seinem Gott bekennt. Durch Weisheit und die göttliche Gabe der Traumdeutung gilt der standhafte Märtyrer seit jeher als Vorbild des Glaubens.
Die literarische Besonderheit des Buches liegt in der Beschreibung der apokalyptischen Visionen des Propheten, in denen sich eine für heutige Leser oft rätselhafte und bizarre Gedanken- und Bilderwelt auftut. 'Daniel - Traumdeuter und Endzeitprophet' gibt eine allgemeinverständliche Einführung in die theologische und literarische Eigenart des biblischen Danielbuches, wobei besonders die religionsgeschichtlichen Hintergründe der biblischen Texte beleuchtet werden.
Inhaltsverzeichnis
INHALT
Vorwort 9
A. Einfu hrung
1. Nebukadnezar, Saddam Hussein und die Hybris der Macht 13
2. Daniel eine historische Gestalt? 18
3. Daniel und die Apokalyptik 23
4. Merkmale der Apokalyptik 26
4.1. Periodisierung der Geschichte 27
4.2. Determination des Geschichtsverlaufes 28
4.3. Geschichtspessimismus und Dualismus 30
4.4. Der Geheimnischarakter apokalyptischer Weisheit 32
4.5. Pseudonymita t und »vaticinium ex eventu« 35
4.6. Die Hoffnungsperspektive der Apokalyptik 38
4.7. Die herrschaftskritische Tendenz der Apokalyptik 39
5. Wann und wie entstand das Danielbuch? 40
5.1. U berblick 40
5.2. Die Entstehungszeit des Buches in seiner Endgestalt 44
5.3. Die Tra ger der Danielu berlieferung 48
5.4. Hypothesen zur literarischen Entstehung des Buches 50
B. Darstellung
1. Daniel und seine Freunde am Hofe Nebukadnezars 55
1.1. »Man solle sie Schrift und Sprache der Chalda er lehren« 56
1.2. »Lass uns nur Gemu se zu essen und Wasser zu trinken geben« 59
1.3. »...zehnmal klu ger und versta ndiger als alle Zeichendeuter und Weisen in seinem ganzen Reich« 61
2. Der Traum Nebukadnezars Daniels erste Bewa hrung 63
Exkurs: Ko nigliche Tra ume und Traumdeutung im Alten Orient und im Alten Testament 64
2.1. »Und es erging der Befehl, die Weisen zu to ten« 71
2.2. »Er setzt Ko nige ab und setzt Ko nige ein« 74
2.3 »Er kann Geheimnisse offenbaren« 77
2.4. Der Koloss auf to nernen Fu ßen 79
3. Die drei Ma nner im Feuerofen 85
3.1. »Ko nig Nebukadnezar ließ ein goldenes Standbild machen« 86
3.2. »Deine Go tter verehren sie nicht« 89
3.3. »Ich sehe vier Ma nner frei umhergehen mitten im Feuer« 92
Exkurs: Das Gebet Asarjas (3,24 50) und der Lobgesang der drei Ma nner (3,51 90) 96
4. Nebukadnezars Wahnsinn 97
4.1. »Und siehe, ein Baum stand in der Mitte der Erde, und seine Ho he war gewaltig« 102
4.2. »Man wird dir Gras zu essen geben« 110
4.3. »All das kam u ber Ko nig Nebukadnezar« 113
5. Belsazars Gastmahl 118
5.1. »Sie tranken Wein und priesen die Go tter« 122
5.2. »Und der Ko nig erblickte die Hand, die da schrieb« 123
5.3. »Mene, mene, tekel upharsin« 128
6. Daniel in der Lo wengrube 135
6.1. »Da suchten die Minister und Satrapen einen Anklagegrund gegen Daniel« 141
6.2. »Mo ge dein Gott ... dich erretten« 143
6.3. »Mein Gott hat seinen Engel gesandt« 145
7. Die Traumvision von den vier Tieren und vom Menschensohn 149
7.1. »Ich, Daniel, sah eine Vision in der Nacht« 153
7.2. »Ich schaute, bis Throne aufgestellt wurden« 163
Exkurs: »Einer wie der Sohn eines Menschen« 171
7.3. »Er deutete mir die Vorga nge« 189
8. Die Vision vom Widder und Ziegenbock 201
8.1. »Und es wuchs bis an das Heer des Himmels« 204
8.2. »Gabriel, erkla re ihm die Vision!« 206
a) Widder, Ziegenbock und die Hornsymbolik 206
b) Antiochos IV. als himmelstu rmendes Horn 210
c) Wer ist der »Fu rst des Himmelsheeres«? 212
d) Die Befristung des Unheils 213
9. Die Weissagung von den 70 Jahrwochen 216
9.1. »Wir haben gesu ndigt« 219
9.2. »70 Wochen sind bestimmt u ber dein Volk« 225
Exkurs: Die 70 ja hrige Straffrist in der neuassyrischen Asarhaddon-Inschrift 225
9.3. »So sollst du denn erkennen und verstehen« 232
10. Letzte Offenbarungen an Daniel und die Versiegelung des Buches 236
10.1. »Und ich sah diese große Erscheinung« 238
10.2. »Was im Buch der Wahrheit aufgezeichnet ist« 244
10.3. »In jener Zeit wird Michael auftreten, der große Fu rst« 249
Exkurs: Jenseitshoffnung im israelitischen Gottesglauben? 253
10.4. »Glu cklich, wer ausharrt und 1335 Tage erreicht!« 260
C. Wirkung
1. Susanna, Bel und der Drache die griechischen Daniel-Zusa tze 270
1.1 Susanna: Daniel als Kriminalist und Anwalt 271
1.2. Daniel, Bel und der Drache 276
2. Zur weiteren Rezeptions- und Wirkungs- geschichte des Danielbuches im Neuen Testament und in der Kirchengeschichte 286
2.1. Der »Menschensohn« in ju dischen Schriften und im Neuen Testament 286
2.2 Zwischen Historisierung und Spiritualisierung Das apokalyptische Geschichtsschema des Danielbuches in der Kirchengeschichte 293
3. »Das Danielbuch in Stein« 299
D. Verzeichnisse 305
1. Literaturverzeichnis 305
2. Abbildungsverzeichnis 313