[[Die Tochter des Malers[[ von Gloria Goldreich
Ida, die Tochter des berühmten jüdischen Künstlers Marc Chagall gehörte neben ihrer Mutter Bella zu den Lieblingsmotiven des Vaters. Sie leben 1935 in Paris und sie wächst dort sehr behütet auf. Bis sie eines Tages den jungen Studenten Michel kennen lernt und sie sich Hals über Kopf in ihn verliebt. Ihre Eltern sind nicht wirklich glücklich darüber und die Beziehung zu ihrer Tochter wird auf eine harte Probe gestellt.
Die Gefahr vor den Deutschen wird für die französischen Juden immer größer und Ida wird gezwungen nun für die ganze Familie Entscheidungen zu treffen und übernimmt die Verantwortung für fast alle Abläufe.
Gloria Goldreich erzählt uns hier die wahre Lebensgeschichte der Ida Chagall, die der Realität entsprechen und hat die Charaktere den historischen Persönlichkeiten angepasst. Der Schreibstil ist eigentlich recht flüssig, aber ich bin leider nicht richtig in die Geschichte rein gekommen, vielleicht weil hier einfach die wichtigsten Ereignisse der Reihe nach abgehandelt wurden und dabei manches auf der Strecke geblieben ist. Ich wurde mit Ida und ihrer Familie einfach nicht richtig warm und ich spürte einige richtige Längen und empfand es fast wie wenn ich die Biographie der Familie Chagall lese. Die Autorin hat es meiner Meinung nach nicht geschafft, die Realität in einen Roman zu packen, der mich fesselt und da ich die einzelnen Charaktere auch nicht wirklich sympatisch fand, war mir das ganze zu Trocken.
Gloria Goldreich ist es aber gelungen, mit ihrem meist angenehmen Erzählstil, mir die historischen Ereignisse und auch das Wissen über das Judentum gut zu vermitteln. Die Verzweiflung und Angst der Juden und wie es ist, auf der Flucht zu sein, das konnte ich wirklich spüren.
Doch leider war mir das zu wenig und da es sich hier um einen Roman handelt, hat mir einfach das wichtigste gefehlt, der Zugang in die Familie Chagall. Wer sich allerdings für den berühmten Maler interessiert und keine Liebesgeschichte erwartet, dem wird dieses Buch wirklich gut gefallen.