Ich kenne die Autorin vom Hörensagen, aber es ist mein erstes Werk von ihr. Zumindest kann ich mich nicht daran erinnern, jemals eines ihrer Bücher gelesen zu haben. Aber die Cover sind mir aufgefallen, weil sie mich an die alten Schundromane erinnert haben. Zumindest die älteren Versionen, die ich bisher gesehen habe. Dieses hier klingt nach einer Mischung aus Krimi und historischer Liebesgeschichte. Da bin ich wirklich gespannt darauf, wie es mir gefallen wird.
Wie wir bereits vom Klappentext erfahren haben, will sich Lady Halstead um ihre Besitztümer kümmern, ehe sie stirbt. Dass diese Bitte ihre Gesellschaftsdame Violet irritiert, ist verständlich. Erfreut sich die Ladyschaft doch bester Gesundheit. Doch Vorsorge ist das halbe Leben, vor allem bei einer solch habgierigen und skrupellosen Familie, die die Lady leider ihr Eigenfleisch und Blut nennen muss. Die Halsteads sind ein egoistischer Haufen, der sich nur um die eigenen Vorteile schert. Als die Lady ermordet wird, sind sie wie blutrünstige Haie, die Witterung aufgenommen haben. Dabei interessiert es sie keineswegs, wer den Mörder ist, sondern eher, was sie erben. Traurig, oder?
Jedenfalls wendet sich Violet im Auftrag der Lady an Heathcote, seines Zeichens, der beste Finanzverwalter Londons. Dieser benötigt dringend eine Herausforderung, einen neuen Reiz in seinem doch tristen Berufstrott. Früher war er sehr ambitioniert, doch nun fehlt ihm einfach das gewisse Etwas. Na, man soll doch vorsichtig mit seinen Wünschen sein. Ich glaube nicht, dass er wusste, wie interessant sein Leben werden würde.
Um den Mörder zu fassen werden der Inspector Stokes und dessen Berater Adair hinzugezogen. Nun machen sie sich zu viert bzw. zu sechst, denn die Gattinnen der Ermittler mischen ordentlich mit, auf die Suche nach dem Mörder. ¿¿ Dabei wird Schockierendes zu Tage getragen¿
Man könnte meinen, dass der Autorin hierbei eine gelungene Mischung geglückt ist, nur konnte mich das leider gar nicht überzeugen. Mich konnte einfach die Handlung an sich nicht so recht fesseln. Ich habe mehr Seiten überflogen als tatsächlich gelesen und das soll schon etwas heißen. Dabei fand ich den Grundgedanken doch mehr als interessant. Gestört hat mich aber doch, dass die Ermittler nebst Ehefrauen so viel Spielraum bekamen. Vielleicht handelt es eigentlich auch eher um die vier. Den Eindruck bekam ich oft, weil die Vier ein ziemlich eingespieltes Team sind und schon des Öfteren anscheinend zusammengearbeitet haben. Die Ermittlungen haben einen Großteil der Handlung eingenommen, was durchaus sinnvoll ist. Dadurch kam mir aber die Liebesgeschichte zwischen Violet und Heathcote viel zu kurz.
Dieses Werk hat mir wieder vor Augen geführt, dass ich von historischen Romanen erstmal die Finger lassen werde. Ich bin in den meisten Fällen eher enttäuscht und gelangweilt, wobei das natürlich nicht nur auf dieses Genre zutrifft. Naja, die Autorin hat es mir auf jeden Fall nicht angetan.