Die Stimme ist gut und passt zu der Geschichte, aber die Dialektpassagen sind echt gruselig. Ich wohne in Schwaben, aber wirklich schwäbisch ist das Gelesene nicht. Wirkt eher lächerlich, als ernst. Dies tut der Geschichte dann noch mehr Bruch. Dialekt lesen muss gekonnt sein.
Judith Rothmann wächst 1903 in Stuttgart auf und ist die priveligierte Tochter eines Schokoladenfabrikanten. Judith liebt es selbst Kreationen zu machen und mischt geröstete Nüsse und Mandeln oder seltene Gewürze unter die Schokolade. Aber hinter der Fassade der Villa gibts auch Risse. Aufmüpfiges und abtrüniges Personal, Geldsorgen, die rebellischen jungen Zwillingsbuben und die Ehefrau, die seit langer Zeit in Kur ist. Dann gibts da auch noch einen Mann aus Berlin und der hat ganz eigene Pläne. Man erfährt echt sehr viel von der damaligen Zeit und wenn man eben aus der Gegend Stuttgart kommt, dann ist es echt toll. Man trifftviele bekannte Plätze und sieht den Wandel der Zeit. Es gibt viele tolle Figuren und Handlungsstränge, aber manchmal übertreibt die Autorin in meinen Augen doch auch und es wird einfach zu viel und in der Mitte des Buches gibts einen großen Hänger. Am Schluß nimmt das Buch aber wieder an Fahrt auf, aber hier wäre weniger echt mehr gewesen.