Der tote Carabiniere ist ein ruhiger, beinahe schon lustiger Kriminal-Roman mit Betonung auf Roman und zugleich der zweite Fall für Marco Pellegrini von der Polizei am Comer See. Viele italienische Begriffe, die sich ständig wiederholten, vermitteln italienisches Flair. Für meinen Geschmack wurde etwas zu viel Kaffee getrunken, aber jedem das seine. Der Roman ist in sich abgeschlossen und kann auch ohne Vorkenntnisse gelesen werden.
Marco Pellegrini (kleiner Pilger) ist Sohn eines Hoteliers mit Deutschen Wurzeln und betätigt sich in seiner Freizeit gerne mal als Barista, wodurch er im Ort bekannt und beliebt ist. Der Krimi wirkt auf zweierlei Ebenen lebendig. Auf der einen Seite lernt man den Kommissar, seine Familie, sein Privatleben und seinen charmanten, teils introvertierten sowie eigenbrötlerischen Charakter kennen, auf der anderen Seite wird die Spannung aufrecht erhalten, weil man an den Ermittlungen teilnimmt. So begegnet man menschlichen und vor allem temperamentvollen Charakteren, wie sie nur in einer überschaubaren Gemeinde auftreten und ich als typisch italienisch bezeichnen würde. Dino Minardi verbirgt den Täter geschickt und legt mehrere Fährten zu Tatverdächtigen, so dass der Krimi bis zum Ende spannend bleibt.
Über die Auflösung des Falls war ich ehrlich gesagt etwas erstaunt und amüsiert, weil sie beinahe schon absurd, fast makaber auf mich wirkte, was aber darauf hindeutet, dass der Autor über einen schelmischen Humor verfügt. Ich bin gespannt, welch abenteuerliche Fälle der sympathische Ermittler Pellegrini noch so alles lösen muss.
Fazit
Den Kriminal-Roman Der tote Carabiniere von Dino Minardi empfehle ich mit gutem Gewissen weiter. Das Buch lässt sich zügig lesen, da es sprachlich sehr lebhaft und unterhaltsam geschrieben ist, darum vergebe ich 4 1/2 Sterne.
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