Ein verzehrendes Geheimnis von Francine Rivers ist im Juni 2020 als gleichnamige Neuauflage bei Gerth- Medien erschienen.
Im Mittelpunkt der Geschichte steht die zehnjährige Cadi, die sich verantwortlich fühlt für den Tod ihrer kleinen Schwester Elen.
Seit diesem Zeitpunkt ist nichts mehr wie es war...
Cadis Mutter lebt in sich zurück gezogen und hat sich völlig von ihrer Tochter abgewendet und auch der Vater, ist nicht fähig seine Trauer zu verarbeiten und distanziert sich immer mehr.
Einzig und allein die Großmutter schenkt Cadi Wärme und Aufmerksamkeit und fängt sie auf mit ihrer Trauer und ihren Verlusten.
Doch dann stirbt die Großmutter und Cadis Welt bricht ein.
Als sie von der alten Tradition des Sühnemanns hört, der bei Beerdigungen erscheint, um die Sünden der Toten in sich aufzunehmen und sie von ihrer Schuld zu befreien, sieht sie ihre Chance ihre Last loszuwerden.
Entgegen aller Regeln, schaut sie bei der Beerdigung dem Sühnemann in die Augen....
Mein Fazit:
Ein Buch, das mich beim Lesen völlig eingenommen hat und das mich von Seite zu Seite weiter gedrängt hat, das Geheimnis des Sühnemanns zu entdecken.
Zusammen mit Cadi und ihrem treuen Freund Fagan habe ich mich auf die Spurensuche dieser aus dem 19. Jahrhundert stammenden schottischen Tradition eingelassen und nach und nach erfahren, welche Intrigen, Aberglaube und unmenschlischen Geschehnisse dahinter verborgen waren.
Die Geschichte wird aus der Sicht der damals zehnjährigen Cadi erzählt, die ihre Erlebnisse und Erfahrungen aus einer Zeit, in der Ängste, Machtgier, Abhängigkeiten und falsche Glaubensvorstellungen das Leben der Dorfbewohner bestimmte, schildert.
Ihr und Fagans mutiges Eintreten gegen Lügen und Schuld der Vergangenheit ruft Widerstand hervor und wird zu einem Kampf um Leben und Tod.
Ein faszinierend-erschreckender Blick in eine vom Aberglauben geprägte Welt und ein Plädoyer für Vergebung und Freiheit.