Es fängt doch sehr typisch an. Zwei reiche, verwöhnte Menschen fahren in einem Porsche durch eine verschneite Landschaft und bleiben - oh Wunder! - stecken und Hilfe scheint nicht in Sicht zu sein. Denn sie befinden sich mitten in einer Einöde und ringsherum ist nur Schnee. Natürlich haben sie keinen Handyempfang, etwas Essbares oder genug zu trinken im Auto. Wie dumm kann man sein? Zu Natalies Verteidigung sollte gesagt werden, dass heutzutage sicherlich viele so unvorbereitet wären wie sie. Da spielt das Geld eher eine untergeordnete Rolle.
Natalie entspricht auf dem ersten Blick dem Klischee einer Tochter aus reichem Hause und wirkt doch sehr oberflächlich. Na gut, ihr Freund Chase schießt den Vogel ab. Denn der ist wirklich sehr oberflächlich und für ihn zählt nur das liebe Geld. Lernt man Natalie aber näher kennen, kann man sie nur bewundern. Sie hat aus eigener Kraft ein erfolgreiches Catering-Unternehmen aus dem Boden gestampft und sich somit gegen das Leben entschieden, das ihre Eltern für sie vorgesehen hatten. Doch man musste erst einmal zu ihrem Kern hervordringen und das hat eine Weile gebraucht, weshalb ich auch erst nach und nach warm mit ihr wurde. Jedenfalls wurde sie ungewollt mit auf einen Ausflug genommen, der damit endete, dass sie fast erfroren wäre, käme nicht Jake daher, um sie zu retten.
Jake ist ein Einsiedler, der offenbar schon viele Schlachten hinter sich gebracht hat. Nicht nur ist er voller Narben und alten Verletzungen, sondern ihn umgibt auch eine rätselhafte Aura. Er lebt völlig abgeschieden und minimalistisch, was er gerne beibehalten möchte. Eine verwöhnte Prinzessin und deren Freund zu beherbergen gehört definitiv nicht dazu. Aber je mehr Zeit sie ungewollt miteinander verbringen, desto schneller lösen sich die anfänglichen Vorurteile und Bedenken in Luft auf. Aber haben sie überhaupt eine Chance auf eine gemeinsame Zukunft?
Und wäre das nicht schon genug, erwartet sie noch eine Überraschung der üblen Art. Denn genau die Menschen, die ihr nahestehen und die sie liebt, offenbaren endlich ihr wahres Gesicht
Eine gute Mischung aus Liebesgeschichte und Krimi, für die ich eine Weile gebraucht habe, ehe ich so richtig warm mit ihr wurde. Was vor allem an der Protagonistin lag, die ich erst besser kennenlernen musste, ehe sie mir sympathisch wurde. Da zeigt sich wieder, dass man Menschen nicht vorschnell verurteilen sollte. Ich habe auch einige Überraschungen erlebt, habe aber das Gefühl, dass das komplette Potential der Geschichte noch nicht ausgeschöpft wurde. Dennoch für zwischendurch ein angenehmer Zeitvertreib.