Billie braucht Struktur und geplante Abläufe und lebt so mit ihrem Mann schon lange im Eigenheim und im kleinen Ort. Ihr Sohn lebt in Köln und ist verwitwet und den Enkel August kennen sie kaum. Doch dann kommt ein Anruf, ihr Sohn braucht sie und Billie muss raus aus ihrer gewohnten Umgebung und rein in die große Stadt. Hier lernt sie Menschen kennen, die in kein Raster passen und die einfach Glücklich sind und mit bunten Haaren, Eigenheiten und liebenswerten Schrulligkeiten Billies Leben auf den Kopf stellen. Die Mauer um Billie bekommt dadurch Risse und langsam schleicht sich Leichtigkeit in ihr Leben und ein Gefühl von Zufriedenheit, aber es gibt eine Geschichte die sie nicht los lässt, warum hat ihr Sohn damals den Kontakt reduziert und fast komplett abgebrochen? Es fallen Vermutungen, es gibt Gespräche und bis Billie ein lautes JA fürs Leben rufen kann, dauert es und es müssen Entscheidungen getroffen werden und man muss die Wahrheit aussprechen, so weh das manchmal auch tut, aber was nicht glücklich macht kann weg.
Carla Berlings Roman ist ein Ja fürs Leben und die Liebe und es ist neben all seiner Komik auch ein gefühlvoller Familienroman und das Buch hat mich viel zum nachdenken gebracht und ich habe meine eigenen Grenzen überdacht und es ist doch so, springt man einmal raus, dann ist man im Trubel, dann erlebt man Neues und wird dadurch wieder zum Kind, das alles neu sieht. Danke Carla Berling für eine fabelhafte Unterhaltung, aber auch viel Gefühl und Tiefgang.