Irena ist Sozialarbeiterin und und hat mit ihren Kollegen tagtäglich mit den Ärmsten der Armen zu tun. Durch kleine Unwahrheiten in den Papieren versuchen sie , ihnen das Überleben zu ermöglichen. Doch dann wird das Warschauer Ghetto errichtet. Freunde und Hilfsbedürftige sind nicht mehr zu erreichen, ein Kampf gegen das Regime und die Zeit beginnt.
Das Buch hatte mich sehr schnell in seinen Bann gezogen, so dass ich es nicht mehr aus der Hand legen wollte.
Durch die Beschreibungen der einzelnen Charaktere hatte ich als Leser das Gefühl, Irena und ihre Freunde zu kennen und mit ihnen zu leben.
Die Charaktere haben ihre Stärken und Schwächen, womit sie menschlich und auch vertrauenswürdig erscheinen, vor allem lassen sie einen nicht mehr los.
Dass die Begebungsorte so bildlich und real beschrieben werden, gab sein übriges dazu bei, dass ich mich selber in dem Roman wieder fand. Ich habe mit den Menschen gelitten, gelacht und gehofft. Das geschieht bei mir selten bei Büchern, eher bin ich der Betrachter der Geschichte, doch dieses hier ging sehr viel tiefer.
Man muss kein großartiges Hintergrundwissen bezüglich des Warschauer Ghettos haben, um die Geschichte nachverfolgen zu können, als Leser lernt man mit der Geschichte.
Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen und ließ sich flüssig sowie sehr angenehm lesen.
Interessant fand ich die Gestaltung der einzelnen Kapitel, mal wird von Irena erzählt und dann hat man Einblicke in die Welt hochrangiger Besetzer. Ich glaube, dieses hat den Roman noch greifbarer gemacht und die Unterschiede wurden umso mehr verdeutlicht.
Alles in allem ein tolles Buch, welches man auch im Schulunterricht lesen könnte.
Da mir das Buch so gut gefallen hat, habe ich es erneut gekauft und verschenkt, wobei mir der Beschenkte bereits mitgeteilt hat, wie sehr ihn das Buch berührte und dass er froh ist, die Geschichte von Irena nun zu kennen.