Als "Gemeinsam tüfteln statt einsam glotzen" bei mir ankam, habe ich es sofort durchgeblättert und hätte vor lauter Aktionismus am liebsten mit dem ein oder anderen Experiment begonnen. Doch ich merkte recht schnell, dass das nicht so einfach werden würde, da die dazu benötigten Materialien nicht einfach bei uns zu Hause rumlagen. Also fasste ich doch den Entschluss, erst einmal die Einleitung und im Anschluss den ersten Teil: Wissen - die Vorbereitung zu lesen.
Beide waren interessant geschrieben. Leichtgängig, gut verständlich und offen. So bekam ich nützliche Tipps im Umgang der jeweiligen verschiedenen Experimenten im Zusammenhang mit den Kindern, einen kleinen Exkurs in Mediennutzung und verschiedener Tüfteltypen sowie Erklärungen, warum tüfteln und programmieren lernen so wichtig für unsere Kinder sind.
Abgerundet wurde das Ganze von den thematisch passenden Checklisten, die noch mal alles knackig im Überblick darstellten. Dieses zusätzliche Informationswissen ist für die Eltern spannend, für die Kids eher uninteressant, da lockten doch die praktischen Anwendungen mehr.
Wichtigste Rubrik des Buches war natürlich die Frage, welche Materialien benötigen wir, wo sind diese käuflich und wofür werden sie verwendet. Ich gebe es zu, ich habe das nur mit halbem Auge gelesen, sodass ich irgendwann planlos im Baumarkt stand und mich wunderte, dass ich gar nicht das passende Material bekam.
Für uns war aber klar, dass wir erst einmal klein anfangen wollten. Das meiste Material kann wiederverwendet werden, wenn ausgetestete Experimente irgendwann den Reiz verlieren. Da wir sowohl den analogen als auch den digitalen Experimente-Teil austesten wollten, haben wir uns unterschiedliche Projekte ausgeguckt.
So haben wir zu Beginn nur ein paar bunte LED-Lämpchen, Draht, Gewebeklebeband und diverse Knopfzellenbatterien gekauft. Anderes Bastelmaterial hatten wir dagegen noch zu Hause.
Gut gefallen hatte mir, dass die praktischen Seiten übersichtlich aufgebaut wurden. Es gab reichlich zusätzliche Tipps des Junge Tüftler Teams, sodass es noch Anregungen über das Buch hinausgab. Zudem wurde immer der Zeitaufwand, der Schwierigkeitsgrad sowie die Anzahl der benötigten Personen angegeben. So kann gleich auf den ersten Blick erkannt werden, was mit welchem Kind machbar ist. Da "Gemeinsam tüfteln statt einsam glotzen" für Kinder ab 5 Jahre empfohlen wird, müssen besonders die Eltern sehr aufmerksam schauen. Nicht alles lässt sich logischerweise mit einem kleineren Kind umsetzen.
Aber nicht nur theoretisch war dieses Buch super, praktisch war die Umsetzung auch kein Problem. Klar, bei den ein oder anderen Projekten mussten wir manchmal etwas länger testen, bis es klappte, aber das war auch der Sinn der Sache.
Wir hatten eine Menge Spaß und haben schon das nächste Projekt im Blick. Da sollen dann ein eigenes Türklingelschild und ein Handybett gebaut werden.
Aber auch digital hat der Lesejunior jetzt Programmierblut geleckt. Denn dank spannender kindergerechter Software wird Programmieren zum Kinderspiel und was macht denn bitteschön mehr Spaß, als sein eigenes Spiel zu erschaffen?
Fazit:
Ein tolles Mitmachbuch für die ganze Familie. Hier ist für jeden was dabei und es garantiert eine spannende Zeit für alle Tüftler.