INHALT:
Der 22-jährige Student Max Berger aus Süddeutschland liebt die Freiheit und Unabhängigkeit. Als er die Möglichkeit bekommt, mit der befreundeten Anne Stoll und deren beiden Kindern für ein Jahr nach Singapur zu fahren, um dort als persönlicher Hauslehrer zu arbeiten, nimmt er die Gelegenheit trotz Bedenken seiner Eltern wahr.
Vier Wochen dauert die Reise nach Asien auf dem Frachtschiff Holsatia , auf der auch Passagiere befördert werden:
Ein schweizer Schriftsteller kämpft mit seiner Schreibblockade. Der Abgabetermin rückt immer näher. Ob die Reise seine Kreativität beflügeln kann?
Warum hat das holländische Ehepaar zwei Kabinen gebucht? Was verbergen sie?
Max lässt derweil die gutaussehende Mutter seiner beiden aufgeweckten Schüler*innen alles andere als kalt.
Doch dann ist da noch die attraktive Gräfin an Bord, welche Max mit der Zeit den Kopf zu verdrehen scheint
MEINUNG:
Es sind ganz unterschiedliche Menschen, die hier auf der Holsatia aufeinandertreffen. Und genau das macht die Geschichte aus.
Die unterschiedlichen Charaktere fand ich an sich interessant, auch wenn ich Protagonisten Max mit seinen Frauengeschichten und Einstellungen hin und wieder etwas nervig fand.
Dafür habe ich seine liebenswerte Art bewundert, wie er mit den beiden Kindern (neun und acht Jahre alt) umgegangen ist und wie vertrauenerweckend er von anderen wahrgenommen wurde.
Die Handlung wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt, vor allem in der Gegenwart, aber auch aus der Vergangenheit. So werden die Lebenssituationen der Figuren beleuchtet, welche Schicksale sie erleiden mussten, und warum sie hier an Bord sind.
Max steht dabei im Mittelpunkt, hält auch auf dem Schiff Unterricht bei seinen Schützlingen und kann die Augen nicht so leicht von den verheirateten Frauen lassen.
Sein Fokus auf die Frauenkörper hat mich mehrmals mit den Augen rollen lassen. Aber die Handlung war ansonsten nicht so seicht, wie befürchtet. Es fanden auch regelmäßig ernste Gespräche mit tiefgründigen Themen statt (TW: Krebs, Tod, Verlust).
Der Schreibstil hat mir erfreulicherweise sehr zugesagt, ich konnte mir das Meer und das Leben auf dem Schiff, gut vor Augen führen.
Dass gefühlt in jedem Kapitel Alkohol konsumiert wird, hat mich verwundert und fand ich etwas übertrieben. Man bekommt den Eindruck, als hätten die Erwachsenen vier Wochen lang mehrmals täglich bei jeder Gelegenheit nur alkoholische Getränke zu sich genommen. Aber vielleicht habe ich da als Nicht-Alkohol-Trinkerin auch einen etwas zu kritischen Blick.
Gegen Ende hätte ich mir die Reaktion einer Person authentischer gewünscht. Da hatte ich anderes erwartet, für mich hat es nicht ganz gepasst.
Außerdem lese ich das Wort dunkelh*utig mittlerweile sehr ungern und würde es austauschen.
Erwähnen sollte ich zudem noch, dass die Schrift im Buch sehr klein ist, womit manche Leser*innen Probleme haben könnten. Ich habe mich zum Glück schnell daran gewöhnt, würde aber bei Interesse am Buch evtl. zum E-Book raten, um die Schriftgröße selbst bestimmen zu können.
FAZIT: Thematisch war es nicht durchgehend mein Buch und ich habe einige Kritikpunkte. Unterhalten konnte mich der Roman trotzdem. 3-3,5/5 Sterne!