Die Intensivmedizin setzt sich mit akut lebensbedrohlichen Patientenzuständen auseinander. Menschen arbeiten 24/7 daran, die Vitalfunktionen bestmöglich zu stabilisieren, schon heute unterstützt durch datengetriebene Medizin. Die Digitalisierung bietet hier enorme Potenziale. Denn nirgendwo werden so viele (Patienten-)Daten synchron erhoben - aber nur eingeschränkt verarbeitet: Vitalparameter aus dem Monitoring und Daten zur Steuerung von intensivmedizinischen Devices oder aus der Bildgebung können die Basis für klinische Entscheidungsunterstützung sein. Vernetzung, Standardisierung sowie Mensch-Technik-Interaktionskonzepte werden dabei immer wichtiger. Neben den Chancen birgt die digitale Transformation aber auch Risiken, die neue Spielregeln im Umgang mit Daten und Technik erfordern. Nicht zuletzt entstehen Unsicherheiten bei der Bewertung schwieriger Entscheidungssituationen nicht nur in technischen, sondern auch in ethischen bis hin zu rechtlichen Dimensionen.
Dieses Buch versteht sich als Handlungs- und Wissens-Werkzeug für die Akteure in Medizin, Pflege und Technik. Entsprechend wird technologisches Basiswissen genauso vermittelt wie das gesamte Praxiswissen für alle relevanten Bereiche, in denen Entscheidungen über Implementierung von IT-Infrastruktur und Prozessmodifikationen zu treffen sind, wie auch Investitions- und Personalentscheidungen. Zudem wird der Frage nachgegangen, in welchem Maße die digitale Transformation die Rolle der Patient:innen, Mitarbeitenden und das neue Arbeiten beeinflusst.