Durch ihre angenehme Art zu schreiben hat Stephanie Schuster mich direkt wieder mitgenommen. Sowohl auf die Alm, als auch nach München. Schnell war ich "wieder drin" und erinnerte mich an die Geschehnisse von Band 1. Bei Anna steht das Überleben auf der Alm mit all seinen Facetten im Vordergrund. Leben von und mit der Natur. Dabei beschreibt die Autorin das Setting sehr gut, so dass ich mir ein wunderbares Bild machen könnte. Zauberhaft auch die kleinen Illustrationen von der Autorin. Faszinierend fand ich auch die Beschreibung der Pflanzen, ihre Wirkung und wie Anna alles daran setzte, Beete anzulegen. Was sie alles beachten musste und nicht aufgab.
Durch besondere Umstände wird Evas Leben auf den Kopf gestellt, die Suche nach ihrer biologischen Familie gerät dadurch ins Hintertreffen. Allerdings erfährt man so einiges über die Bio-Bewegung, die damals noch in den Anfängen steckte. Auch die AKW's, die Politik, die Verarbeitung des 2. Weltkrieges sind Themen, dies aber nur am Rande. Es vervollständigt jedoch das Gesamtbild vom Ende der 70er.
Beide Frauen sind im Laufe des zweiten Bandes an ihren Erfahrungen gewachsen. Anna vielleicht etwas mehr, wobei ihr Leben aber auch mehr im Zeitraffer war als das von Eva. Ihre Entwicklung also auch komprimierter dargestellt wurde. Abschließend kann ich sagen, dass mir der zweite Band noch besser gefiel als der erste. Auch wenn mich zwei Dinge etwas ratlos zurück ließen und ich über einige andere gerne mehr erfahren hätte. Über einen dritten Band mit Aufklärung meiner offenen Fragen und auch über das Leben von Helene würde ich mich tatsächlich freuen. Dennoch habe ich mich wieder gut unterhalten gefühlt. Von mir gibt's eine Leseempfehlung für alle, die auch den ersten Band gelesen haben. Ansonsten gilt: beide Bände lesen.