Cover & Klappentext
Bis auf die Farbgebung ist das Cover identisch zu Band eins. Zwar passt es ganz gut, insbesondere die Eckzeichen, die für die vier Hauptprotagonistinnen stehen, aber mir fehlt eine Art Besonderheit, die das Buch entsprechend würdigt.
Der Klappentext sorgte dafür, dass ich diesen Band sehnsüchtig erwartet habe, da Teil eins den Leser unbefriedigt zurückgelassen hat.
Er verspricht ein spannendes Abenteuer.
Meinung
Längst sind die Nightbirds in Simta kein Geheimnis mehr, was noch mehr potentielle Feinde auf den Plan ruft. Sie alle wollen die magiebegabten jungen Frauen unter ihre Kontrolle bringen. Entweder um sie zu vernichten oder zu ihrem Vorteil zu nutzen.
Die Nightbirds müssen nun schwerwiegende Entscheidungen treffen, deren Folgen sie unmöglich absehen können.
Wie schon im ersten Band finden sich hier diverse Sichtweisen. Manchmal kurz, manchmal länger. Auch hier sind meines Erachtens nach nicht alle wirklich notwendig. Das Risiko besteht immer, dass man nicht richtig in der Geschichte ankommt, weil man gefühlt immer wieder herausgerissen wird, was auch hier gelegentlich der Fall war. Allerdings kompensiert die Autorin dies durch ihren außergewöhnlichen Schreibstil.
Anfangs hatte ich meine Probleme, an den ersten Teil anzuschließen. Vieles geriet in Vergessenheit, nur die Kernpunkte blieben übrig. Die Überlegung, noch einmal in den Vorgängerband reinzulesen, war vorhanden, aber ich habe auch so schließlich wieder in das Geschehen gefunden. Die Nightbirds haben offensichtlich einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen.
Auch hier stand für mich Matilde im Vordergrund. Nicht, dass die anderen drei Nightbirds untergehen würden, aber sie war einfach sehr präsent. Jede der vier wehrt sich gegen die Veränderungen, setzt aber an unterschiedlichen Punkten an, bis sie wieder aufeinandertreffen. Denn nur zusammen sind sie am stärksten.
Besonders beeindruckt hat mich der Schreibstil. Gerne vergleiche ich ihn mit einem Gewässer oder auch einem Gemälde, je nachdem wie temporeich oder farblastig das Buch ist. Hier jedoch erinnert mich der Umgang mit Worten an einen vollmundigen Rotwein. Kate J. Armstrong nutzt keine leeren Worthülsen, stattdessen birgt jeder Satz eine überraschende Kraft, die den Leser sofort in ihren Bann zieht. Dazu passt auch ein eher ruhigeres Tempo, weil es um den Genuss geht. Und genau das ist dieser Teil, ein Genuss. Trotz des entspannten Tempos findet man überraschende Wendungen, die die Spannung verdeutlichen, die mal unterschwellig und mal vordergründig zutage tritt.
Fazit
Eine grandiose Dilogie, die unbedingt gelesen werden sollte.
Starke Frauen, eine intensive Handlung mit diversen Plot-Twists, garniert mit Magie, verwoben in einem grandiosen Schreibstil, nehmen den Leser mit auf eine spannende Reise.
Von mir gibt es viereinhalb von fünf Sternen, die ich zu fünf aufrunde, sowie eine klare Leseempfehlung.
#Ravensburger