Mit ,, Die Telefonistinnen-Verbindungen fürs Leben " hat Nadine Schojer nun den dritten und leider finalen Band ihrer Reihe um die Frauen aus der Kölner Versicherung Pering veröffentlicht.
Schon die ersten beiden Teile ,,Tage des Zweifels " und ,, Stunden des Glücks " haben mich sehr begeistert. Daher habe ich mich mit großer Freude auf das Finale gefreut. Und auch dieser Teil hat mich von der ersten Seite an in den Bann gezogen und gefesselt, daß ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte .
Auch wenn er einen wunderschöner Abschluss der Reihe bildet, bin ich traurig , daß die liebgewonnenen Protagonistinnen nun ihren Weg ohne mich weitergehen werden. Wobei ich mir sicher bin , daß sie genau wie der Titel sagt, ihr Leben lang verbunden sein werden.
Nadine Schojer entführt den Leser ins Jahr 1949 nach Köln . Charlie, Erna , Gisela, Hanni und Julia arbeiten weiterhin bei der Versicherung, sind aber weit mehr als Kolleginnen. Sie sind enge Freundinnen und immer füreinander da. Sie teilen ihre Freude und ihr Glück genauso wie Leid und Trauer. Sobald eine von ihnen Probleme oder Sorgen hat , findet sie ein offenes Ohr und Hilfe. Zur Ablenkung geht es dann gemeinsam ins Heaven , wo zur großartigen Musik ausgiebig getanzt wird.
Charlie kämpft für die Rechte der Frauen; mit der Gründung eines Betriebsrates möchte sie für die Gleichberechtigung der Frauen in der Versicherung sorgen. Wird es ihr gelingen? Ihr persönliches Glück hat sie mit Dr. Michael Claasen gefunden. Schon bald sollen die Hochzeitsglocken läuten. Die Planungen übernimmt Erna mit großer Freude und Eifer.
Erna selbst ist überglücklich, daß ihr entzückender Enkelsohn mit seiner Mutter bei ihr und Franz zu Besuch ist. Ihr größter Wunsch ist es, daß die beiden für immer in Köln bleiben und nicht nach Frankreich zurückkehren.
Auch für Gisela und Anton ist eine gemeinsame Zukunft , zusammen mit Peter, in greifbare Nähe gerückt. Fehlt nur noch die Einwilligung zur Scheidung von Heinrich. Wird er Gisela frei geben ?
Mit Julias Unterstützung verhandelt Hanni mit Karl Falkenberg. damit ihre wunderschönen Angersbacher Handschuhe im renommierten Kaufhaus ins Sortiment aufgenommen werden. Wird sie damit Erfolg haben und sich somit ihren Traum vom eigenen Atelier eines Tages erfüllen können? So könnte sie vielleicht über den Verlust ihrer großen Liebe Dean hinweg kommen, der zurück nach England gegangen ist.
Auch bei Julia ist einiges los. Aus ihrem Leben erfahren die Leser in diesem Teil am meisten. Während ein Verehrer sie umgarnt, löst ein anderer Gefühle in ihr aus, die sie verwirren . Auch ein Familiengeheimnis bringt Unruhe in das Leben der jungen Frau.
Durch ihren äußerst unterhaltsamen und wunderbar flüssig zu lesenden Erzählstil nimmt Nadine Schojer mich sofort mit in das Leben der Frauen. Durch die vorherigen Teile habe ich jede einzelne liebgewonnen , fühle mich wie ein Teil von ihnen. Ihre Gefühle und Gedanken sind so lebendig und authentisch ausgearbeitet, daß ich mich jederzeit hervorragend in sie hineinversetzen konnte. Ich habe mit ihnen gelacht, geweint, gehofft , geliebt und gefreut, unvorhersehbare Hindernisse und Probleme bewältigt. Mit größter Spannung habe ich ihren Weg verfolgt und die ganze Zeit auf ein glückliches Ende für jede einzelne von Ihnen gehofft. Ob mein Wunsch sich erfüllt? Das müsst Ihr selbst herausfinden.
Durch die bildhaften Beschreibungen der Nachkriegsjahre in Köln hat Nadine Schojer in mir Bilder, ein regelrechtes Kopfkino, entstehen lassen. Zu gerne wäre ich mit den Mädels ins Heaven zum Tanzen , ins Kaufhaus Falkenberg zum Kleider anprobieren oder ins Café Reichardt zum Buttercremetorte essen gegangen.
Mit dieser grandiosen Triologie hat sich Nadine Schojer in mein Herz geschrieben. Schon jetzt bin ich ganz gespannt, was ich als nächstes von ihr lesen darf.
Für die gesamte Trilogie gibt es von mir eine unbedingte Leseempfehlung. Taucht ein in die mitreißende, gefühlvolle und spannende Welt der Telefonistinnen, die so viel mehr sind als Kolleginnen.