Ehemaligen Bundeskanzler*innen werden viele Denkmäler gesetzt. Im Falle von Angela Merkel hat der Bestsellerautor David Safier zu ihren Lebzeiten mit der humorvollen "Merkel-Krimi"-Reihe ein literarisches Denkmal der besonderen Art geschaffen, das viele Menschen in der Bundesrepublik Deutschland begeistert. Mit dem Roman "Miss Merkel: Mord in der Therapie" legt er bereits den vierten Fall für die sympathische Hobby-Ermittlerin vor.
Das Cover ist wie ein Comic gezeichnet, es ist harmonisch auf die bereits erschienenen Bücher abgestimmt. Die Protagonistin ruht auf einem Sessel, während ihr Mops Pupsi auf der Armlehne hockt, dargestellt wie ein Psychotherapeut mit Brille, Krawatte, Stift und Notizblock, um die Äußerungen seines Frauchens aufzunehmen. Der Titel enthält die wesentlichen Informationen. Wieder dreht sich alles um ein Verbrechen, das die Aufmerksamkeit von Miss Merkel auf sich zieht.
David Safier ist ein charmanter, interessanter, leicht zu lesender Krimi gelungen. Hin und wieder blitzt Sarkasmus auf, wenn prominente politisch aktive Zeitgenoss*innen durch den Kakao gezogen oder aktuelle gesellschaftliche Probleme thematisiert werden. Angela Merkel und Joachim Sauer werden sehr sympathisch dargestellt, ihre innige Verbindung schimmert in jeder Zeile des Buches durch. Auch die anderen literarischen Figuren wirken wie aus dem wahren Leben entlehnt und sorgen für eine lebendige Atmosphäre, auch wenn sie hin und wieder gewollt überzeichnet sind. Der Mops Pupsi sorgt für besondere Duftnoten, leider ist er nicht in die laufenden Ermittlungen eingebunden. Der Fall an sich ist knifflig, er fordert nicht nur die kleinen grauen Zellen von Miss Merkel heraus und lädt alle Leser*innen zum Miträtseln ein.
Mich hat diese Fortsetzung meiner Lieblingsreihe begeistert, und ich empfehle sie ausdrücklich weiter. Wer gute, humorvolle Unterhaltung schätzt und ruhige, spannende Krimis aus dem literarischen Genre cosy crime liebt, sollte sich dieses Buch nicht entgehen lassen.