Perfect Girl Paradox von Cynthia St. Aubin ist eine ungewöhnliche Lovestory, in der die Protagonisten erst noch sich selbst finden müssen.
Lark Woodley war immer eine mustergültige Tochter, die Homecoming-Queen, Jahrgangsbeste und hatte das perfekte Leben. Doch dann brach alles zusammen und seitdem ist Lark nur noch ein Schatten ihres früheren Ichs. Seit einem halben Jahr verkriecht sich Lark schon in ihrem alten Zimmer bei ihren Eltern, bis diese sie zu einem Kunstkurs zwingen, damit sie wieder unter Leute kommt. Ihr Dozent ist ausgerechnet Nick Hoffman, mit dem Lark die Highschool besuchte. Nick war immer der rebellische Außenseiter und eigentlich hatten beide damals nicht viele Berührungspunkte. Inzwischen ist Nick ein erfolgreicher Start-Up-Unternehmer in New York, der sich über den Sommer ebenfalls eine Auszeit in seiner alten Heimatstadt nimmt. Er bringt wieder Farbe in Larks Leben, aber die grauen Schatten lauern immer noch im Hintergrund.
Der Fokus in dieser etwas anderen Lovestory liegt ganz klar auf Mental Health, denn die weibliche Hauptfigur kämpft mit Depressionen und Panikattacken. Das wird nicht immer klar benannt, aber man kann es sich im Laufe der Handlung selbst erschließen. Der Schreibstil von Cynthia St. Aubin liest sich leicht und flüssig und sowohl Lark als auch Nick erzählen meist abwechselnd aus ihren jeweiligen Perspektiven.
Lark steckt in ihrem eigenen dunklen Abgrund fest, aus dem sie sich Stück für Stück mit der Hilfe von Nick herauskämpft. Ich muss zugeben, dass ich mit ihr nicht auf Anhieb warmgeworden bin und bis zum Schluss um einen Zugang zu ihrem Charakter kämpfen musste.
Nick hat eindeutig ein Helfersyndrom, durch das er seine eigenen Probleme und Zweifel bequem verdrängen kann. Ist Lark nur ein neues Projekt für ihn oder doch mehr? Das ist hier die Frage, die es zu klären gilt. Nick war mir schnell sympathisch und ich mochte ihn sehr. Meine heimlichen Lieblinge im Buch waren aber ganz klar Linda und Tammy, die einfach einzigartig und grandios sind.
Viele interessante und durchaus relevante Punkte, wie Reese, werden in dieser Story nur an der Oberfläche abgehandelt, so dass für mich persönlich jede Menge Fragen offenbleiben. Die Geschichte hat definitiv etwas, aber sie konnte mich nicht hundertprozentig catchen.
Mein Fazit:
Von mir gibt es insgesamt gute vier Sterne!