Preston Brothers, Band 3 - Leaving Leo

Mit 768 Seiten ist dieser dritte Band auch der längste der Preston Brother-Reihe. Kaum verwunderlich, denn es erzählt die Geschichte von Leo und Mia von Kindheitstagen an und dann über einen Zeitraum von über 10 Jahren. Die beiden lernen sich im Alter von 12 bzw. 13 Jahren kennen, als Mia - die Tocher der Kinderfrau - den Sommer im Haus der Prestons verbringt. Leo spricht kaum, sondern himmelt Mia heimlich von der Ferne an. Die pubertierende Mia hat mit ihrem Körper und ihrer Zahnspange zu kämpfen. Die restlichen Preston Jungs geben ihr mit ihren dummen Sprüchen den Rest. Der Schreibstil ist wie auch schon in den beiden Bändern zuvor sehr angenehm und flüssig zu lesen. Es geht durchweg spannend und emotional zu. Auch hier musste ich des öfteren eine Träne unterdrücken, aber auch herzhaft lachen konnte ich so einige Male. Die beiden Hauptfiguren sind mir mit ihren Sorgen und Problemen, aber auch mit ihrer Großherzigkeit ans Herz gewachsen. Insgesamt hat mir die Geschichte wieder sehr gut gefallen. Jedoch war die Länge des Buches und das stetige Auf und Ab bzw. Hin und Her der beiden letztlich doch ein wenig mühsam.

Ich hab die beiden vorherigen Bücher der Reihe quasi inhaliert und war so bereit für Band 3. Im Gegensatz zu den anderen beiden Bänden habe ich mir aber für diesen hier mehr Zeit nehmen müssen. Es ist auf eine andere Art tragisch, anders schmerzlich. Leise, wo die bisherigen Bände laut waren. Das kam irgendwie unerwartet, war aber auch eine sehr schöne Überraschung. Wie schon in den anderen Büchern der Reihe beginnt es mit einer Begegnung- Boy meets Girl. Aber die Connection zwischen den Protagonisten ist anders. Unentschlossener, weniger fordernd. Es steht viel anderes im Fokus. Ich bin irgendwie mit einer gewissen Erwartungshaltung an den männlichen Protagonisten Leo herangegangen, die auf den ersten beiden Bänden beruhte. Aber Leo ist kein Bad Boy und er trägt ganz andere Lasten mit sich herum als seine Brüder. Ich hab das ländliche Setting geliebt- Tatas Haus, Holden, das Diner. Irgendwie war das einfach super stimmig, so ein richtig sicherer Hafen, der einen Ruhepol zu den sonst sehr schmerzhaften Themen darstellt. Hab mich da irgendwie direkt wohlgefühlt. Die Inhalte sind gefühlt erwachsener als in den anderen beiden Bänden, der Schmerz den die beiden Protagonisten sich selbst und einander zufügen ein stärker innengerichteter. Hatte beim Lesen teilweise einen richtigen Kloß im Hals. Aber da ist auch viel Licht, viel Liebe, viel Vergebung. Und das ist das schöne an diesem Buch. Ein richtig tolles Buch, das einfach alles ist.