Die 12-jährige Rosie hat es nicht leicht, denn im Gegensatz zu anderen Müttern nimmt ihre Mutter sie nie in den Arm, fragt sie nach ihrem Schulalltag oder unternimmt etwas mit ihr. Vielmehr wirkt Rosies Mutter, als würde sie ihre Tochter immer wieder vergessen. Die Leserschaft weiß seit dem Prolog, dass eine Hexe Rosies Mutter am Tag ihrer Geburt die Erinnerungen nahm. Rosie weiß dies jedoch nicht (ihre Mutter erst recht nicht), somit flüchtet sich Rosie in ihre rege Fantasie oder verbringt Zeit mit ihrer besten Freundin Kim.
Durch gewisse Umstände beginnt Rosie plötzlich, Geister Verstorbener zu sehen wie den 13-jährigen Ebb. Ebb zeigt ihr ein Versteck, in welchem ihre Mutter einst ein Buch über die Dreizehn Hexen versteckte. Als Rosie klar wird, dass eine dieser Hexen, die Erinnerungsdiebin, ihre Mutter verflucht hat, ist sie fest entschlossen, ihre Mutter zu retten. Und gerät so in einen gefährlichen Kampf gegen mächtige Hexen.
Das Buch ist in vielerlei Hinsicht sehr gelungen. Zunächst empfand ich den Prolog sowie das Verhältnis zu Rosies so abwesend wirkenden Mutter emotional sehr bewegend. Als ihre beste Freundin beginnt, sich für Jungs statt Frösche zu interessieren, bekommt Rosie Angst, nun auch noch ihren einzigen Seelenhalt zu verlieren. Mit den Geistern kam eine ziemliche Gruselkomponente hinzu, das Buch ihrer Mutter, welches Rosie auf dem Cover im Arm hält, bietet zudem einige ziemlich gute fantastische Details, vor allem zu den Hintergründen der Hexen.
Zwar hat Rosie zwischendurch so ihre Trotzmomente, doch im Großen und Ganzen hat mir der Zusammenhalt der Kinder sehr gut gefallen. Die Erlebnisse der Kinder sind abenteuerlich, mal gruselig und mal gefährlich. Der Schreibstil ist ausgewogen und angenehm bildhaft. Und es gibt einen kleinen, vielbeinigen Sidekick.
Ein gelungener Einstieg in eine fantastische Trilogie. Emotional mitreißend mit Aussicht auf eine spannende Fortsetzung.