Klappentext:
"Ally ist bis über beide Ohren verliebt in Sean. Als er sie während einer Party anspricht und sie sich näherkommen, sieht sie sich am Ziel ihrer Träume. Doch dann geschieht das Undenkbare: Sean ignoriert ihr »Nein«.
Während Ally danach völlig verstört ist, bittet Sean seine beste Freundin Blythe, die Sache wieder »in Ordnung zu bringen«. Tatsächlich ist Blythe bereit, ihm zu helfen. Also sucht sie Allys Nähe, um zu verhindern, dass die Sean anzeigt. Und es scheint, als würde ihre Strategie aufgehen: Ally beginnt ihr zu vertrauen. Doch dann kommen Blythe selbst Zweifel und sie ist immer stärker hin- und hergerissen zwischen ihrer Loyalität gegenüber Sean und ihrem Mitgefühl für Ally.
Fazit:
Hayley Krischer widmet sich in diesem Buch einem hochaktuellen und sensiblen Thema: sexualisierte Gewalt unter Jugendlichen und den oft verschwiegenen Dynamiken, die sich danach entfalten. Mit schonungsloser Ehrlichkeit und einem modernen, einfühlsamen Ton gelingt es ihr, sowohl Opfer- als auch Mitläufertum greifbar zu machen allerdings nicht ohne erzählerische Stolpersteine.
Die Geschichte beginnt intensiv und emotional man ist sofort bei Ally, spürt ihre Hoffnungen und schließlich auch den tiefen Schmerz nach der Grenzüberschreitung. Doch im weiteren Verlauf verliert die Erzählung mitunter an Fokus. Besonders im Mittelteil schleichen sich längere Pausen ein, in denen die Handlung kaum voranschreitet. Hier hätte eine straffere Erzählweise dem Buch gutgetan, um die emotionale Spannung aufrechtzuerhalten.
Besonders positiv fällt das Nachwort ins Gewicht. Offen und emphatisch spricht die Autorin über die Realität sexueller Gewalt, über die Verantwortung, die wir als Gesellschaft tragen und darüber, wie wichtig es ist, Betroffenen zuzuhören. Dieses Nachwort bringt das Gelesene auf eine sehr persönliche Ebene und hinterlässt einen bleibenden Eindruck.