Cover & Klappentext
Das Cover ist recht schlicht gehalten, passt aber zur Story. Wirklich neugierig gemacht hat mich der Klappentext.
Meinung
Vida und Krystian begegnen sich zum ersten Mal in einem Club, wo sie allein ihren Geburtstag feiert und mit dem Gedanken spielt, sich ein wenig Spaß zu gönnen. Doch Krystian, anfangs interessiert, dann abweisend, bringt sie völlig durcheinander. Als er sich dann noch als ihr vermeintlicher Retter erweist, ist sie endgültig verwirrt. Und das wird nicht besser, nachdem sie ihn immer wieder sieht. Zufall?
Trotzdem bekommt sie ihn nicht aus ihrem Kopf. Er macht sie neugierig. Doch ist es das wert? Denn eines ist klar, mit ihm stimmt etwas nicht.
Aus der Sicht von Vida, Krystian und Clarisse geschrieben, dominiert doch klar Vida. Als Hauptprotagonistin muss sie greifbar sein, allerdings konnte ich ihre Handlungsweise nicht immer nachvollziehen. Auch Krystian blieb lange undurchsichtig, obwohl dies gewollt war.
Der Schreibstil ist in meinen Augen nicht ganz ausgereift. Einige Sätze waren nur schwer zu verstehen, oder gar nicht. Zudem ist er untersetzt von einer Schwere. Das passt zwar zur Story, macht das Lesen aber anstrengend. Man hätte mit dem Tempo einiges ausgleichen können, was jedoch nicht passiert ist. So entstanden viele langatmige Passagen. Da half auch nicht der Umstand, dass man als Leser angehalten ist, zu rätseln. Was hat es mit Clarisse auf sich?
Erst die letzten zwanzig Prozent konnten mich überzeugen, wenngleich alles recht schnell aufgelöst wurde, sodass der spezielle Überraschungsmoment kaum zum Tragen kam. Das ist schade, denn die Story spricht ein wichtiges Thema an. Und das geht in meinen Augen leider etwas unter.
Positiv
Die Geschichte besitzt aufgrund des Themas Tiefgang. Sie wurde einfühlsam erzählt, auch dank interessanter Charaktere. Krystian ist in meinen Augen sehr gut gelungen.
Negativ
Hier herrscht eher ein gemächliches Tempo vor, obwohl durchaus Thriller-Elemente vorhanden sind. Und um Spannung aufzubauen, kann das Tempo ruhig angezogen werden.
Für mich fehlt es Vida an dem gewissen Etwas. Ich habe sie eher neutral wahrgenommen, insbesondere weil ich mich in ihr nicht wiederfinden konnte, obwohl ich damit sonst kein Problem habe. Auch Emotionen kommen nur gedämpft an.
Das Ende wurde zu schnell abgehandelt. Dabei ging das Thema etwas unter. Außerdem habe ich als Leser dann immer das Gefühl, aus der Geschichte geworfen zu werden.
Insgesamt ist das Buch jedoch durchaus lesenswert. Da Wahrnehmungen sich voneinander unterscheiden, sollte sich jeder selbst ein Bild machen.
Fazit
Ein solider Roman mit Thriller-Elementen und einer Hauptprotagonistin, die mit Romantik so gar nichts anfangen kann, sie aber lebt. Von mir gibt es drei von fünf Sternen.