"Grüne Mark und Weißer Tod" von Gudrun Wieser ist ein faszinierender historischer Kriminalroman, der die Leser auf einen raffinierten Streifzug durch das Graz des Jahres 1897 mitnimmt. Das Buch umfasst 288 Seiten und bietet eine spannende Lektüre, die zügig gelesen werden kann. Die Handlung ist spannend und gut recherchiert, wobei die Autorin gekonnt historische Details mit einer mitreißenden Geschichte verbindet.
Im Mittelpunkt stehen die jungen Ermittler Franz Stahlbaum und sein Freund Dr. Titus Pyrner, die einem mysteriösen Mordfall nachgehen. Es geht um seltsame Botschaften, blaue Glasscherben und eine verdächtige Lungenheilanstalt im Wienerwald, die im Zentrum der dunklen Geheimnisse steht. Die Ermittlungen sind herausfordernd, da die damaligen Methoden begrenzt sind ein Umstand, der die Geschichte authentisch und realistisch erscheinen lässt. Besonders beeindruckend ist die Darstellung der starken, emanzipierten Frauen, die mit Mut und Cleverness helfen, den Fall zu lösen.
Wiesers Schreibstil ist ruhig, flüssig und angenehm zu lesen. Sie schafft es, eine dichte Atmosphäre des 19. Jahrhunderts zu erzeugen, die sich authentisch anfühlt. Die Charaktere sind lebendig und gut ausgearbeitet, was die Geschichte noch greifbarer macht. Trotz mancher Längen bietet das Buch interessante Einblicke in die medizinischen Versuche und das Leben in Österreich zu jener Zeit, wobei spezielle Aspekte wie die Tuberkulose-Heilungen besonders hervorstechen.
Insgesamt ist "Grüne Mark und Weißer Tod" ein entspannter, ruhig erzählter Kriminalroman, der durch seine historischen Details, sympathischen Figuren und eine spannende Handlung überzeugt. Für Leser, die gerne in eine vergangene Zeit eintauchen und reale Ermittlungsarbeit hautnah miterleben möchten, ist dieses Buch sicherlich eine empfehlenswerte Wahl. 4 Sterne und eine Leseempfehlung.