n Der Duft des Wales erzählt der Kanadier Paul Ruban eine feinsinnig-satirische Urlaubsgeschichte, die einfach kein Sommermärchen werden möchte. Aus der Sicht von sechs Figuren berichtet er von entspannter Langeweile und anstrengender Arbeit, von aufkeimenden Hoffnungen und persönlichen Empfindungen, von Beziehungskrisen und gescheiterten Existenzen. Sorgsam lotet er dabei aus, an welchem Punkt die Illusion eines perfekten Urlaubs in ein latentes Horrorszenario umschlägt. Und immer wieder schafft er es, aus der angenehmen leichten Atmosphäre eine unangenehme Stimmung zu generieren nicht zuletzt, weil sich die menschengemachten Umweltschäden auch im Paradies irgendwann nicht mehr ignorieren lassen. So gelingt ihm mit Der Duft des Wales eine Urlaubsgroteske, in der es um Vergnügungen geht, die die Natur schon lange nicht mehr tragen kann. Sehr empfehlenswert und wunderbar gelesen von Chris Nonnast, Felix Holm, Julia Dillmann, Manon Straché, Christina Ann Zalamea und Wolfgang Wagner.