Das Ende des Jerusalemer Königtums führte zu neuen theologischen Einsichten über die Möglichkeit, dem Gott Jahwe zu begegnen. Reettakaisa Sofia Salo zeigt, dass nach dem Alten Testament Gott stets an konkreten Vorgängen in der Welt zu erkennen ist, weshalb die Wege der Gotteserkenntnis als äußerst wandelbar erscheinen.
Reettakaisa Sofia Salo zeigt anhand einer genauen Analyse sämtlicher Belege der Erkenntnisformel "Ihr sollt erkennen, dass ich Jahwe bin", wie die Schriftprophetie auf wechselnde historische Umstände mit immer neuen theologischen Einsichten reagierte. Die ältesten Formeln finden sich in den Unheilsworten des Buches Ezechiel, die das Ende des Jerusalemer Königtums zu bewältigen suchen. Sie wollen vermitteln, dass Jahwe in den historischen Ereignissen erkannt und erfahren werden kann. Von dort gelangte die Formel auch in die Heilsworte des Ezechielbuches und in andere Bücher des Alten Testaments. Die Belege zeugen von jahrhundertelanger theologischer Reflexionsarbeit über die Frage der Gotteserkenntnis.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Die Suche nach den ältesten Erkenntnisformeln
3. Älteste Erkenntnisformeln im Buch Ezechiel I. : Zeichenhandlungen, Gleichnisse und Visionen
4. Älteste Erkenntnisformeln im Buch Ezechiel II. : weitere Gottesreden
5. Hintergründe und Voraussetzungen der ältesten Erkenntnisformeln
6. Das Buch Ezechiel: Weiterentwicklungen in den Worten an Juda und Israel
7. Das Buch Ezechiel: Weiterentwicklungen in den Fremdvölkersprüchen
8. Erkenntnisformeln im Buch Exodus
9. Gotteserkenntnis nach Ezechiel 20
10. Erkenntnisformeln in weiteren Büchern des Alten Testaments
11. Ergebnis: Gotteserkenntnis im Alten Testament