Die Stufetta Bibbiena wurde im Jahr 1516 von Raffael und seinen Gehilfen in etwa neun Wochen ausgemalt. Der Baderaum gehört zu den sinnlichsten Räumen im Apostolischen Palast des Vatikans. In dem antikisch nachempfundenen kleinen Raum sind verschiedene mythologische Szenen innovativ umgesetzt worden. Protagonistin ist hier die Liebesgöttin Venus, die für den Auftraggeber, den Kardinal Bernardo Dovizi da Bibbiena (1470 1520), eine Sonderstellung einnahm.
Die schlecht erhaltene und restaurierte Wandmalerei mit ursprünglich acht Hauptbildern wurde in der Forschung kaum zusammenhängend analysiert. In diesem Buch werden die Wandbilder mit Bezug auf antike Quellen wie Ovid, Apuleius, Euripides und Vergil von der Autorin in einen gemeinsamen Kontext gestellt und als in Malerei umgesetzte Metamorphosen gedeutet. Es erfolgt eine kritische Auswertung der verfügbaren Quellen und Kenntnisse von damals und heute mittels Graphiken, literarischer Zeugnisse und Restaurierungsberichten. Die Autorin stellt außerdem Überlegungen zu dem thematisch bislang unbekannten achten Wandbild an. Die Spuren führen zu einem Neptunbild, das einst dem bedeutenden Kunstsammler und Kardinal Joseph Fesch gehörte.
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