Der Wind peitschte die Dünen von Sylt, trieb feinen Sand über die schmalen Pfade, die sich zwischen den Gräsern hindurchschlängelten. Es war einer dieser Tage, an denen das Licht wie durch einen Filter schien, golden und weich, als wolle die Insel sich von ihrer schönsten Seite zeigen. Für Marie war es der erste Tag ihres Urlaubs, und sie hatte das Gefühl, als ob Sylt genau wusste, dass sie eine neue Geschichte brauchte.
Marie stand am Fenster ihres kleinen Hotelzimmers in Westerland und blickte hinaus auf das Meer, das sich in sanften Wellen an den Strand schmiegte. Ihr Herz klopfte schneller als sonst, nicht vor Freude, sondern vor einer seltsamen Mischung aus Unsicherheit und Hoffnung. Sie war gerade erst angekommen, hatte ihren Koffer achtlos aufs Bett geworfen und sich einen Moment gegönnt, um durchzuatmen. Die letzten Wochen waren ein Sturm gewesen, ein emotionaler Orkan, der sie aus ihrer gewohnten Bahn geworfen hatte.