Zwei verschieden alte, namenlose Frauen - Schreibende, Liebende, Mütter -, zwei Leben, zwei Söhne. Beide Frauen stammen aus dem ländlichen Raum, der ihnen längst fremd geworden ist, beide haben sich in der Großstadt eingerichtet. Zum einen gibt es den banalen, mitunter lähmenden Alltag zwischen Kinderbetreuung, Gassirunde, Abgabetermin, Eintauchen in die Kindheit im Weinbaugebiet und Reflexionen zum Älterwerden, zum anderen verbirgt jedes Leben Intimes, Geheimes: den Swingerclub, die Essstörung, die unschönen Verdächtigungen dem Partner gegenüber, die traumatisierende Vergangenheit. Nüchtern erzählt und bestechend geradlinig sind in diesem Roman zwei Frauenleben ineinander verwoben, ohne dass sie sich jemals überschneiden würden. Bevor sich aber zuletzt doch versöhnliche Routine ausbreiten könnte, relativiert eine plötzliche, entsetzliche Gemeinsamkeit alles Bisherige.