Seit 27 Jahren ist Karl Wallner schon Mönch im Zisterzienserkloster Stift Heiligenkreuz im Wienerwald. 1988 zum Priester geweiht und 1992 promoviert, lehrt der Mönch seit 1993 Theologie an der Hochschule Heiligenkreuz, deren Rektor er seit 1999 ist. Ein erfolgreicher Mönch und Priester, der allerdings einem größeren Publikum erst bekannt wurde, als die jungen Zisterzienser seines Klosters im vergangenen Jahr mit einer Choral-CD mit dem Titel Chant Musik for Paradise so erfolgreich waren, dass ihre CD sogar in den Hitparaden notierte. In diesem Zusammenhang hatte der sympathische Pater Wallner zahlreiche Auftritte im Fernsehen, unter anderem in Wetten dass?
Es war wohl auch diese Publizität, die ihn ermutigt hat, etwas von seiner Spiritualität in Buchform weiter zu geben. Im vorliegenden Buch Wer glaubt, wird selig beschreibt er seinen Glauben und dessen Wurzeln und formuliert seine Gedanken eines Mönchs über das Glück sinnvoll zu leben. Es ist ein christliches Buch, das sei allen esoterischen Sinnsuchern gesagt. Ein christliches Buch, das sich deutlich abgrenzt von Profi-Spiritualisten wie etwa Paulo Coelho:
Coelho ist ein virtuoser Fünfsternekoch der Erzählkunst, er vermag Bilder und Handlung so spannend zu arrangieren, dass es wirklich ein Genuss ist. Und eine Orgie an Gefühlen auslöst. Aber das Dahinter, also das Weltbild, oder die Botschaft, wenn man es einmal so pathetisch nennen möchte, ist mir suspekt.
Denn, so Wallner, Coelhos dünne Botschaft laute immer wieder: Was du draußen siehst, das hast du eigentlich drinnen. Das Göttliche und Jenseitige, dem du nachläufst, trägst du eigentlich immer schon in dir. Dieser Weg habe kein wirkliches Ziel, weil er nur in sich selbst ein Ziel zu finden meint.
Das ganze Buch ist der Versuch, dieser beliebten und für ein Massenpublikum passenden Spiritualität a la Coelho die auf Christus gegründete Spiritualität entgegenzusetzen, das ein wunderbares Angebot Gottes an die Menschen sei, dem von Gott geschenkten Leben einen Sinn zu geben und so glücklich zu werden.
Pater Karl Wallner tut dies nicht in gelehrten Worten, sondern er versucht, in einen eher plaudernden Stil den Kontakt zu seinen Lesern herzustellen und mit ihnen ins Gespräch zu kommen.
Das ist ihm gut gelungen, finde ich.