Kaum ein naturwissenschaftlicher Begriff wird in den letzten Jahren so oft in den Medien, in populärwissenschaftlichen Büchern und Artikeln, aber auch in der Alltagssprache verwendet wie der Begriff "Evolution". Obwohl Charles Darwin, der als ihr Entdecker gilt, den Begriff in seinen Schriften selbst nie verwendet hat, wird er in der Debatte immer wieder genannt.
Doch seit Charles Darwins "Entstehung der Arten" ist viel Zeit vergangen und besonders in den letzten Jahrzehnten haben die Evolutionsbiologen viele neue Erkenntnisse gewonnen, die erst langsam in das Allgemeinwissen einsickern. Es gab und gibt aber auch "Evolutionsdebatten" die mit Biologie gar nichts zu tun haben. Ich erinnere an die Bücher von Richard Dawkins und anderen radikalen Atheisten, die mit naturwissenschaftlichen Argumenten aus der Evolutionsbiologie Christen und anderen Gläubigen einen Gotteswahn attestierten.
Am Ende des hier vorliegenden Buches wird unter anderen auf die Theorie von Dawkins und seinem "egoistischen Gen" eingegangen.
Vorher jedoch bietet dieses "interdisziplinäre Handbuch" Wissenschaftlern, Studenten, aber auch allen anderen Menschen, die sich über Teilaspekte der Evolutionsforschung und ihrer Geschichte informieren wollen, gute und anschauliche Darstellungen.
Zunächst geht es um Konzepte, Begriffe und die Begriffsgeschichte, dann um Theorien und Debatten in der Biologiegeschichte und schließlich um "Institutionen und Repräsentationen, Praktiken und Objekte".
Richtig aktuell wird es dann am Ende des Buches, wo nach der "Evolutionstheorie in der Wissenschaft" gefragt wird und die Einflüsse und Wirkungen der "Evolutionstheorie in der Gesellschaft" verfolgt werden.
Gut und sorgfältig ediert ist das Buch ein wichtiges Nachschlagewerk nicht nur für Wissenschaftler.