Am Anfang der abendländischen Literatur steht der wirkungsmächtige Koloss Homer. In der interdisziplinär ausgerichteten Reihe des Metzlerverlags erschien das Handbuch zu Homer.
Die Herausgeber des Sammelwerks Antonios Rengakos, Professor für Gräzistik an der Aristoteles Universität Thessaloniki, und Bernhard Zimmermann, Professor für Gräzistik an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, gewannen zahlreiche Experten, die 29 Beiträge lieferten. Gemäß des Reihentitels: Leben - Werk - Wirkung ist das Werk gegliedert in:
I Dichter und Werk,
II Kontext
III Nachwirkung.
Es versteht sich nahezu von selbst, dass alle Beiträge den neuesten Stand der Forschung repräsentieren. Man wendet sich an Studierende, Wissenschaftler und gebildete Laien. Daher hat man zu Recht auf die Homerforschung im Laufe der Zeiten verzichtet, die wohl doch nur Spezialisten interessiert. Nahezu alle anderen Themen zu Homer werden aber untersucht. Die Rezeption in Literatur, Kunst, Film nimmt in der Nachwirkung einen wichtigen Raum ein.
Etwas überraschte mich dabei das 13. Kapitel, eine Zusammenfassung der Beiträge in Teil III. Im Personenindex ist dieses Kapitel nicht erfasst.
Statt diesem Kapitel hätte ich mir Homers Nachwirkung in der Musik und im heutigen Sprachgebrauch gewünscht. Immerhin gibt es eine Symphonie Odysseus von Cecil Armstrong Gibbs und von Hector Berlioz die Oper Les Troyens . Die Achillesferse und die Redensart zwischen Skylla und Charybdis wären ebenfalls behandelswürdig. Das stört den sehr guten Gesamteindruck wenig.
In diesem hervorragenden Handbuch kann man die aktuelle Homerforschung nachlesen. Bewährt haben sich in dieser Reihe auch die Literaturangabe zu jedem Kapitel. Neben den Homerforschern kommen auch wie beabsichtigt interessierte Laien auf ihre Kosten.