In einem Park wird ein weibliches Opfer bizarr arrangiert aufgefunden. Ein Täter ist schnell gefunden und wird entsprechend verfolgt.
Der Schreibstil ist umgangssprachlich und bodenständig. Die örtlichen Beschreibungen sind bildhaft. Wurden die Protagonisten in den ersten beiden Ostfriesenkrimis noch differenziert charakterisiert, so sind sie in diesem Teil immer mehr eindimensionaler. Ann Kathrin Klaasen ist auf die Such nach dem Mörder ihres Vaters fixiert, Frank Weller ist nur ein unterwürfiger Jammerlappen, Rupert ein pubertierender Rüpel, Ubbo Heide überfordert und Staatsanwalt Scherer ein ignoranter Snob.
Die Rahmenhandlung des Kriminalfalls ist die bildende Kunst und deren Kunstbetrieb. Allerdings ist hier die entsprechende Recherche eher oberflächlich ausgefallen bzw. unzureichend dargestellt. In diesem Teil wurde Frank Weller doch sehr nervig. Einerseits möchte er Ann Kathrins Beschützer sein, benimmt sich aber andererseits wie ein unterwürfiges Schoßhündchen und mutiert zum Jammerlappen. Eine gute sexuelle Beziehung kann ich mir bei den Beiden nicht vorstellen.
Ann Kathrin Klaasen tritt auch in diesem Teil szenenweise nackt auf und wird auch hier wieder vom Täter gefesselt. Sie versucht sich in den Täter hineinzudenken, um ihn so überführen zu können. Doch warum stellt sie dann dass erste Opfer entkleidet dar? Wie erkennt man denn so die Psyche des Täters? Gar nicht, denn sie traut ja einem eher brutalen Kleinkriminellen so viel Strategie und Sensibilität zu, um einen gut geplanten und künstlerisch durchdachten Mord zu begehen, der für ihn ohne jeden pekuniären Gewinn ist.
Bei allem Rumgeschwafel und nebensächlichen Betrachtungen, z.B. über Kofferablagen in Zügen, kam das Ende dann doch sehr abrupt. Ich hätte angenommen, dass der Download des E-Books Fehlerhaft ist, wenn da nicht am Schluss "ENDE" stehen würde. Vielleicht hatte Herr Wolf ja Abgabetermin und keine Zeit mehr?
Ich erwarte von einem Roman nicht, dass er sich immer an die Realität hält aber ein bisschen mehr Sorgfalt erwarte ich doch. Z.B. schmerzt das plötzlich angehende Licht in den Augen obwohl diese verbunden sind. Am Schlimmsten war aber doch das dilettantische Vorgehen der Kriminalpolizisten Wenn so viel Dummheit nicht mit Humor gepaart ist, dann ist das nur peinlich und nervig.
Es hat mich viel Mühe gekostet, diesen Krimi bis zum ENDE zu lesen. Aber auch ein mehrfacher Preisträger kann ja mal daneben liegen.